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Gesunkene Fähre

Neues von der Estonia: „Wollen Fakten sammeln, um bestehende Zweifel auszuräumen“

Im April dieses Jahres empfahl eine Untersuchungs-Kommission für das Wrack der Estonia der schwedischen Regierung, die Bugrampe der Fähre aus dem Meer zu heben, um weitere Untersuchungen zu ermöglichen. Nun ist das Schiff Viking Reach gestern in Karlskrona aufgebrochen, um die gesunkene Estonia zu untersuchen.

Diesmal soll das Autodeck des Schiffes gefilmt und die Bugrampe für weitere Untersuchungen geborgen werden.

Estonia Estline Fähre
Die Fähre Estonia des estnisch-schwedischen Unternehmens EstLine. Ihr Untergang war die größte Schiffskatastrophe der europäischen Nachkriegszeit. (Quelle: EstLine/Facebook)
Die schwedische Unfalluntersuchungsstelle und ihr estnisches Pendant führen mit Unterstützung der finnischen Behörden die Untersuchungen des Wracks der Estonia durch. An Bord befinden sich auch zwei Vertreter der Überlebenden der Katastrophe, berichtet das schwedisceh Fernsehen SVT auf seiner Website.

Das Schiff wird voraussichtlich am 19. Juli an der Estonia eintreffen. Die Untersuchungen werden voraussichtlich mehr als eine Woche dauern, je nach Wetterlage, schreibt SVT.

Im Jahr 2020 wurde ein Dokumentarfilm veröffentlicht, der mehrere Schäden am Rumpf der Estonia zeigte.

„Diese Dokumentation war der Auslöser für die ganze Diskussion, die wiederum zu der Arbeit führte, die wir jetzt leisten“, sagt Jörgen Zachau, Leiter der Untersuchung bei der schwedischen Unfalluntersuchungsstelle gegenüber dem schwedischen Sender.

Die Bugrampe ist wichtig für die Rekonstruktion der Ereignisse

Im selben Jahr, in dem die Estonia sank, wurde das Bugvisier des Schiffes geborgen, wobei Mängel festgestellt wurden, die das Schiff seeuntüchtig machten.

Die Bugrampe hinter dem Visier, auf der die Autos fuhren, ist auf dem Grund der Ostsee geblieben. Nun soll sie geborgen und in Estland untersucht werden, da sie als wichtig für das Verständnis des Ablaufs der Ereignisse angesehen wird.

Zweck der Untersuchung des Autodecks ist es, den Zustand des Laderaums, den Zustand der Türen, Ventile und Luken sowie den Zustand der Ladung einschließlich etwaiger Laschen zu dokumentieren. – Laschen bezeichnet das Befestigen bzw. Verzurren einer Schiffsladung.

„Wir wollen Fakten sammeln, um die bestehenden Zweifel auszuräumen“, so Zachau zum Auftrag seiner Mission.

Die Estonia war eine Ostseefähre, die am 28. September 1994 auf ihrem Weg von Tallinn nach Stockholm vor der finnischen Insel Utö gesunken ist. Der Untergang der Estonia ist mit 852 Opfern das schwerste Schiffsunglück der europäischen Nachkriegsgeschichte. Die Unglücksursache gilt bislang als ungeklärt.

Daher ist die neuerliche Untersuchung des Wracks von entscheidender Bedeutung für Esten und Schweden, die die meisten Opfer der Schiffskatastrophe zu beklagen haben.

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