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Wenige Tage nach Schweden

Norwegen: Riesige Vorkommen an Seltenen Erden auf Meeresgrund entdeckt

Norwegische Forscher haben eine „beträchtliche“ Menge an Metallen – darunter vor allem Seltene Erden – auf dem Meeresboden des erweiterten Kontinentalschelfs gefunden. Die teilten die Behörden Ende letzter Woche mit.

Klimaneutral Kopenhagen
Der Betrieb von Windrädern und Elektromotoren geht nur über Seltene Erden. Das macht die Erforschung des norwegischen Meeresbodens potenziell sehr wertvoll – für ganz Europa. (Foto: Nordisch.info)

Die Ressourcen sind bekanntermaßen sehr gefragt, um den Übergang zu einer umweltfreundlicheren Wirtschaft zu ebnen. So spielen Seltene Erden beim Betrieb von Elektromotoren oder Windrädern eine zentrale Rolle.

Nach dem Fund erwägt die norwegische Regierung nun, seine Offshore-Gebiete für den Tiefseebergbau zu öffnen. Eine ökonomische Neuausrichtung, wenn man so will, die der Zustimmung des Parlaments bedarf – und die eine Menge von Umweltschutzbedenken hervorrufen dürfte.

„Von den Metallen, die auf dem Meeresboden im Untersuchungsgebiet gefunden wurden, stehen Magnesium, Niob, Kobalt und Seltene Erden auf der Liste der kritischen Mineralien der Europäischen Kommission“, teilte die bei der Untersuchung federführende Erdölverwaltung (NPD) mit.

Die Ressourcenschätzung, die sich auf abgelegene Gebiete in der Norwegischen See und der Grönlandsee erstreckt, liegt bei fast 40 Millionen Tonnen Kupfer (fast das Doppelte der global pro Jahr geförderten Menge) und rund 45 Millionen Tonnen Zink.

Und es geht weiter: Schätzungsweise 24 Millionen Tonnen Magnesium und 3,1 Millionen Tonnen Kobalt sollen sich tief unter der See befinden. Hinzu kommen 1,7 Millionen Tonnen Cer, das als Seltene Erde vor allem für Legierungen verwendet wird.

Umweltgruppen mahnen zu wenige belastbare Studien zur Verträglichkeit von Abbaumaßnahmen tief in der See an

Vermutet werden auch Stoffe wie Neodym, Yttrium und Dysprosium. „Kostspielige Mineralien wie Neodym und Dysprosium sind extrem wichtig für Magnete in Windkraftanlagen und die Motoren von Elektrofahrzeugen“, so die NPD.

Umweltgruppen forderten die norwegische Regierung bereits auf, die Exploration von Mineralien am Meeresboden so lange wie irgend möglich zu verschieben. Es fehle laut CNN noch an Studien zur Umweltverträglichkeit solcher Abbaumaßnahmen.

Dem gegenüber steht natürlich ein Wettlauf gegen die Zeit. Europa bezieht / bezog Seltene Erden bislang im großen Stil aus Ländern, von denen man sich mehr und mehr unabhängig bzw. unerpressbar machen will. Allen voran Russland, das sich ja längst im Krieg mit der NATO wähnt. Und China.

Insofern muss man es wohl als erfreulich ansehen, dass in den letzten Wochen große Reservoirs an zukunftsweisenden Metallen und Mineralien auf nordeuropäischem Territorium entdeckt worden sind.

So informierte auch Schweden die Öffentlichkeit zuletzt über massive Ressourcen an Seltenen Erden auf eigenem Staatsgebiet. Auch hier stand über allem die Botschaft, man hielte nun einen Schlüssel zur ökonomischen Unabhängigkeit Europas in Händen.

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