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Archäologischer Glücksmoment auf Jomfruland

Norwegen: Familie sucht in Garten verlorenen Ohrring mit Metalldetektor – und findet Wikingerschmuck

Faktor Zufall und Archäologie bilden einfach ein gutes Team: Neuester Beweis ist eine Geschichte aus Norwegen, die schräger kaum sein könnte. Sie beginnt mit einem vor wenigen Tagen verlorengegangenen Goldohrring, den Familie Aasvik aus Jomfruland irgendwo auf dem heimischen Grundstück vermutete.


– Bilder 1 bis 3: Büro für Kulturerbe der Provinz Vestfold und Telemark
– Bild 4 (Karte): NordNordWest / CC BY-SA 3.0 DE Deed

Da er im grasbewachsenen Garten mit bloßem Auge aber einfach nicht zu finden war, sollte im nächsten Schritt der gute, alte Metalldetektor aus dem Keller seinen Auftritt erhalten. Und was für einen Auftritt, wie diese Woche bekannt geworden ist.

Man kann sich leicht ausmalen, dass die Stimmung im Garten von Familie Aasvik am Siedepunkt war, als der Metalldetektor anschlug. Doch gefunden haben die Suchenden mitnichten den goldenen Ring, sondern weit über 1000 Jahre alten Wikingerschmuck.

Genau genommen handelt sich um eine kunstvoll verzierte Umhangschnalle und ein weiteres Artefakt aus der Zeit zwischen 780 du 850 nach Christus. Der Hammer, zumal es Gegenstände sind, die den ersten Analysen zufolge als Grabbeigaben einer wikingerzeitlichen Bestattung dienten.

Im Garten der Familie wurde wohl um das 9. Jahrhundert herum eine Wikinger-Frau begraben

Aktuell glauben die an der Untersuchung beteiligten Forscher, dass dort, wo heute der Privatgarten von Familie Aasvik liegt, um das 9. Jahrhundert herum eine Wikinger-Frau begraben wurde. Für die kleine Insel vor der Südküste Norwegens nicht weniger als eine Sensation.

„Wir gratulieren der Familie, die den ersten sicheren Fund aus der Wikingerzeit auf Jomfruland gemacht hat“, teilte das Büro für Kulturerbe der Provinz Vestfold und Telemark in einem Statement via Social Media mit.

Den Experten soll nach Medienangaben längst klar gewesen sein, dass es auf der Insel schon vor dem Jahr 1000 nach Christus Siedlungen gegeben hatte. Aber die bislang gefundenen Beweise reichten nur bis ins fortgeschrittenere Mittelalter zurück. Damit war alles blanke Theorie. Bis jetzt.

Zugleich lobten die Archäologen Familie Aasvik dafür, dass sie die Behörden direkt informiert hat. Ob es nun zu einer umfassenden Ausgrabung auf dem Grundstück kommen wird, ist noch nicht bekannt. Vorstellbar ist es aber allemal, denn da könnte noch viel mehr sein.

Hintergund: Der Fall erinnert sehr an eine ähnliche Geschichte, die vor ein paar Wochen ebenfalls in Norwegen stattfand. Auch hier ging es um einen Grabfund im Garten eines Privathauses – gefolgt von einer sehr erfolgreichen archäologischen Ausgrabung.

Unser Geographie-Quiz: Norwegen und seine Landschaft

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