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„Jeder Todesfall eine Tragödie“

Zahl der Drogentoten in Schottland auf Rekordniveau

Die Zahl der Drogentoten ist in Schottland 2019 auf den höchsten Stand seit Start der behördlichen Aufzeichnung gestiegen.

Drogen Schottland
(Symbolbild)
Laut aktueller Zahlen von National Records of Scotland verstarben im vergangenen Jahr landesweit insgesamt 1.264 Menschen an den Folgen ihres Drogenkonsums. Gegenüber 2018 war dies ein Anstieg von 6 Prozent.

Dass es sich dabei nicht um einen statistischen Ausrutscher handelt, zeigt der langjährige Vergleich. Vor 10 Jahren beispielsweise waren es in Schottland nur halb so viele Todesfälle.

Sky News zufolge äußerte sich Joe Fitzpatrick, schottischer Minister für öffentliche Gesundheit, wie folgt: „Jeder dieser Todesfälle ist eine Tragödie. Mein Beileid an alle, die durch Drogen geliebte Menschen, Freunde und Familienmitglieder verloren haben.“

Die schottische Regierung setze weiter alles daran, die seit Jahren steigende Zahl der Drogentodesfälle zu senken, sagte der Minister weiter.

Eine parteiübergreifende Gruppe von Abgeordneten schlug die Entkriminalisierung von Drogen vor, die den Besitz für den persönlichen Gebrauch erlauben und das Stigma rund um den Drogenkonsum reduzieren würde, schreibt Sky News.

Die Politik der Entkriminalisierung hat in anderen europäischen Ländern gezeigt, dass sie den Zugang zu den Abhängigen erleichtert und so hilfreich bei ihrer Behandlung ist. Die Idee wurde von hochrangigen schottischen Polizeibeamten und der Drogen-Taskforce der schottischen Regierung unterstützt, aber sie wurde Anfang des Jahres von der britischen Regierung, in deren Zuständigkeit die Drogengesetze fallen, abgelehnt.

Die Stadt Glasgow unterstützt seit langem das Konzept der „überwachten Drogenkonsumräume“, in denen die Nutzer ihre eigenen Drogen unter sicheren und hygienischen Bedingungen konsumieren können.

Solche Einrichtungen werden anderswo auf der Welt genutzt, aber auch diese Idee wurde von der Regierung in London abgelehnt und so findet der Konsum harter Drogen weiterhin im „Dunkeln“ statt.

Mit einiger Sorge dürfte sein Ministerium zudem den Zahlen für 2020 entgegensehen. Es ist schließlich das Jahr der Corona-Pandemie – mit vielen noch nicht im Detail absehbaren Risiken und Nebenwirkungen.

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sh

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