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Naturschutz in Norwegen

Geldbuße auf Spitzbergen gegen französischen Nordpol-Fahrer

Am gestrigen Dienstag hat ein norwegisches Gericht den Leiter einer französischen Nordpol-Expedition zu einer erheblichen Geldstrafe verurteilt. Das berichtet die französische Nachrichtenagentur AFP.

Berg Hiorthfjellet
Der 928 m hohe Berg Hiorthfjellet gegenüber Longyearbyen. (Quelle: Bjoertvedt – Eigenes Werk)

Die Expedition verstieß gegen mehrere Regularien auf Spitzbergen. Die Strafe beträgt 30.000 norwegische Kronen (3.300 EUR).

Gilles Elkaim hatte gegen mehrere Verhaltensregeln verstoßen, darunter Ankern in einem Naturschutzgebiet, ohne die Behörden zu informieren. Darüber hinaus hat er Hunde bei sich gehabt, ohne die nötigen veterinärmedizinischen Unterlagen für sie zu führen.

Außerdem muss er die Gerichtskosten in Höhe von 10.000 Kronen (1.090 Euro) tragen, so das Gericht in Tromsø.

„Sie können davon ausgehen, dass wir im Falle eines für uns negativen Urteils in Berufung gehen werden.“, so der 56-jährige in einer schriftlichen Stellungnahme an die AFP. Das Gerichtsurteil nannte er darin eine „Parodie auf die Gerechtrigkeit“.

Im Oktober letzten Jahres beschlagnahmten die norwegischen Behörden sein Schiff „Arktika 2.0“, ein 15m Segelboot, das drei Leute und sieben Schlittenhunde beherbergte, in Longyearbyen, dem Hauptort von Spitzbergen.

Elkaim wollte den Winter in einem Fjord im Nordosten der Inselgruppe verbringen, weil eine Pumpe ausgefallen war und schlechtes Wetter ihn daran hinderte, sein Ziel zu erreichen.

Das Ziel der zweijährigen Expedition war es, sich mit dem Packeis zwischen den Inseln von Neusibirien und Grönland treiben zu lassen, um dann den Nordpol mit dem Schlitten zu erreichen.

Im November hatte sich der Abenteurer geweigert, eine Geldbuße in Höhe von 25.000 Kronen zu bezahlen. Letzten Februar wurde in Longyearbyen ein neues Verfahren eröffnet, das er nun erneut verlor.

Seit 1920, mit dem Vertrag von Paris, unterliegt Spitzbergen (ca. 1.000 km vom Nordpol entfernt) der norwegischen Hoheit.

Alle Unterzeichnerstaaten, darunter auch Frankreich, haben freien Zugang zu Spitzbergen. Allerdings beinhaltet der Vertrag auch das Recht Oslos, alle Maßnahmen zu ergreifen, die zum Schutze von Flora und Fauna notwendig sind. Auf Spitzbergen gibt es eine relativ hohe Eisbärpopulation, die unter strengem Naturschutz steht.

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