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Wiederholter Vorfall mit demselben Schiff

Hausbewohner erwacht mit Schiff im Garten – 135-Meter-Containerschiff läuft vor Trondheim auf Grund

Ein spektakulärer Zwischenfall ereignete sich am frühen Donnerstagmorgen in Byneset bei Trondheim: Ein 135 Meter langes Containerschiff ist nur wenige Meter vor mehreren Einfamilienhäusern auf Grund gelaufen. Der Vorfall weckte nicht nur die Aufmerksamkeit der Behörden, sondern auch der Anwohner – zumindest einiger.

Containerschiff in Norwegen aufgelaufen
Das 135 Meter lange Schiff hatte 16 Besatzungsmitglieder an Bord, als sich der Vorfall am Donnerstagmorgen ereignete. (Screenshot: adressa.no)
Das Schiff, die NCL Salten, gehört der Reederei North Sea Container Line (NCL) und fährt unter zypriotischer Flagge. An Bord befanden sich 16 Besatzungsmitglieder. Die Ursache des Unglücks ist bislang unklar.

Schiff fast bis in den Garten

Containerschiff aufgelaufen in Norwegen
(Screenshot: adressa.no)
Der wohl ungewöhnlichste Augenzeugenbericht stammt von Johan Helberg, einem Anwohner, der eigenen Angaben zufolge das gesamte Drama verschlief. Erst als ein Nachbar ihn weckte und fragte, ob er das Schiff direkt vor seinem Haus bemerkt habe, wurde ihm das Ausmaß des Geschehens klar.

„Ich habe nichts gehört“, sagte Helberg der Lokalzeitung Nidaros, laut TV 2. „Mein Nachbar sah das Schiff auf geradem Kurs auf die Küste zusteuern und wusste, dass es nicht gut ausgehen würde.“

Nur wenige Meter trennten das Containerschiff vom Wohnhaus. Zwar wurde niemand verletzt, doch das Schiff beschädigte offenbar eine Heizungsleitung an Helbergs Haus, was zu Problemen mit der Raumtemperatur führte. Trotz allem zeigt sich der Hausbesitzer erleichtert: „Wäre das Schiff frontal auf die Felsen getroffen, hätte es sich angehoben und mein Haus mit voller Wucht gerammt.“

Wiederholter Vorfall mit demselben Schiff

Besonders brisant: Die NCL Salten war in den vergangenen zwei Jahren bereits zweimal in ähnliche Vorfälle verwickelt. 2023 lief sie in Tømmervika in Hadsel auf Grund, 2024 bei Ålesund. NCL-Geschäftsführerin Bente Hetland bestätigte die Vorfälle und sprach von „technischen Problemen“, betonte aber, dass bisher keine Personen- oder Umweltschäden entstanden seien.

„Wir konzentrieren uns derzeit auf die Sicherheit der Besatzung und darauf, eine Lösung für unsere Kunden zu finden“, sagte Hetland gegenüber dem norwegischen Sender TV 2. Zur Ursache des aktuellen Vorfalls wollte sie sich noch nicht äußern: „Das werden wir untersuchen.“

Rettungskräfte und Küstenverwaltung im Einsatz

Unmittelbar nach dem Vorfall rückten Polizei, Feuerwehr und Seenotrettung an.

„Das Schiff ist fast direkt an einem Einfamilienhaus gestrandet“, erklärte Einsatzleiter Svein Erik Vagnild vom Polizeibezirk Trøndelag. „Die Bewohner waren verständlicherweise überrascht, als sie aufwachten und ein Schiff an ihrer Hauswand vorfanden.“

Laut Polizei und Rettungsleitstelle gibt es keine Hinweise auf Verletzte oder ausgetretenes Öl, berichtet TV 2. Dennoch seien Feuerwehr, ein Feuerlöschboot und ein Rettungsboot vorsorglich im Einsatz, sollte sich die Lage verschlechtern. Auch die norwegische Küstenverwaltung ist vor Ort und stimmt sich mit der Reederei über das weitere Vorgehen ab.

Anette Bonnevie Wollebæk von der Küstenverwaltung erklärte: „Wir stehen im Dialog mit der Reederei, um das Schiff möglichst bald und sicher von der Sandbank zu befreien.“

Ein Abschleppversuch mit Hilfe eines Schleppers ist für den Nachmittag bei Flut geplant, wie Kristin Ballantine, Sprecherin der Küstenbehörde, mitteilte.

Die genauen Umstände, die zum Auflaufen führten, sind derzeit Gegenstand der Ermittlungen.

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