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Zustimmung in der Bevölkerung

Lettland: Pelztierzucht wird ab 2028 verboten – Parlament bereitet Gesetz vor

Am 1. Januar 2028 dürfte es so weit sein: Letzte Woche hat das lettische Parlament (Saeima) über Änderungen am Tierschutzgesetz beraten, denen zufolge die Haltung von Tieren in gut fünf Jahren verboten werden soll, wenn der Hauptzweck Fellhandel ist.

Pelztierzucht Verbot
Auch wenn Pelz vielerorts weitestgehend verpönt ist, leiden noch immer weltweit Tiere wie Nerze, Marderhunde, Füchse und viele andere, um aus ihrem Fell Produkte für die Bekleidungsindustrie herzustellen. Lettland will das grausame Geschäft in Zukunft verbieten. (Foto: Jo-Anne McArthur)
Ziel der Gesetzesänderung ist das vollständige Verbot der Pelztierzucht, ganz ohne Hintertürchen. Das Verbot soll dann sowohl für den Erwerb als auch den Handel gelten. Erste Planungen, das Verbot bereits ab 2026 in Kraft treten zu lassen, scheiterten allerdings. So läuft es nun eben auf 2028 hinaus.

Im Zuge der parlamentarischen Beratungen stellte der Lebensmittel- und Veterinärdienst fest, dass es in Lettland insgesamt vier Farmen gibt, die speziell auf Pelzzucht spezialisiert sind. In erster Linie geht es dabei um Nerze.

Im Gesetzentwurf heißt es laut BNN, dass die Haltung und Tötung von Tieren für Pelze unethisch, grausam und veraltet sei. Zudem verschmutze das Geschäft mit den Pelzen die Umwelt und trage mitnichten zur Volkswirtschaft bei.

Daraus leitet die Präambel des Tierschutzgesetzes ab: „Niemand darf ohne triftigen Grund ein Tier töten, ihm Schmerzen zufügen, Leiden verursachen oder ihm anderweitig Schaden zufügen.“ All diese Punkte würden durch die Pelzzucht klar verletzt, sagen Experten.

Hinzu kommt die mehrheitliche Ablehnung in der lettischen Bevölkerung gegen das Geschäftsmodell. Erst 2021 wurde eine breit angelegte Umfrage durchgeführt, in der 63 Prozent der Teilnehmenden ihr Veto gegen die Zucht von Tieren für Pelzmäntel einlegten.

Hinzu kamen zuletzt Online-Petitionen und der Widerstand von über 50 Nichtregierungsorganisationen gegen die Zuchtbranche. Wie es andernorts laufen kann, zeigte letzte Woche Dänemark. Dort wird die Nerzzucht ab 2023 nach zwischenzeitlichem Corona-Verbot wieder zugelassen. Europaweit stellt dies allerdings die Ausnahme dar.

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