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Anreise durch den Tunnel nach England

Eurotunnel – 35 Minuten unter dem Meer

Der 1994 eröffnete Eurotunnel ist über 50 Kilometer lang und verläuft größtenteils unter dem Ärmelkanal (insgesamt 37 Kilometer). Damit handelt es sich bei dem monumentalen Bauwerk um den derzeit längsten Unterwassertunnel weltweit. Die Streckenführung reicht vom französischen Calais bis in das englische Folkestone in der Grafschaft Kent. Der Tunnel ist ausschließlich für Züge konzipiert, eine unterseeische Straße nach England existiert nicht.

Eurotunnel Anreise England
Eurotunnel nahe Coquelles in Frankreich. (Foto Billy69150, CC BY-SA 4.0)

35 Minuten unter dem Meer

Bahnreisende können in Brüssel (Midi, Zuid Station) und Paris (Gare du Nord) einsteigen, Endhaltepunkt ist London (St. Pancras). Auf dem Weg in die Metropolen gibt es einige kleinere Haltepunkte, beispielsweise in Lille. Die Fahrzeit nach London liegt ab Brüssel bei unter 2 Stunden, ab Paris sind es etwa 2 Stunden und 15 Minuten – eine erhebliche Zeitersparnis im Vergleich zur Fähre. Inzwischen nutzen etwa 10 Millionen Menschen den Eurotunnel pro Jahr, um vom europäischen Festland nach England und zurück zu gelangen.

Dennoch schätzen sehr viele Urlauber die klassische Anreise über den Seeweg. Wahrscheinlich auch, weil der Gedanke an eine gut halbstündige Fahrt unter dem Meer nicht jedermanns Sache ist. Immerhin: Zwischen den Tunnelröhren und dem Meeresgrund liegen mindestens 40 Meter hartes Gestein. Sicher ist sicher.

Hohe Zugfrequenz

Von Brüssel und Paris aus fahren pro Tag jeweils 10 bis 15 Züge durch den Eurotunnel nach London. Es gibt also reichlich Verbindungen, womit eine Reservierung im Vorfeld nicht zwingend erforderlich ist. Beste Aussichten für einen kurzfristigen Trip vom europäischen Festland nach London.

Dabei muss aber auch klar sein, dass Frühbucher im Eurostar mächtig Geld sparen können. Preisnachlässe von 50 Prozent und mehr sind so absolut möglich. Rund 60 statt 140 Euro sind für die einfache Fahrt ab Brüssel drin, um einfach mal zwei konkrete Zahlen zu nennen.

Fahrzeugmitnahme möglich

Im Eurostar sind auch Passagen mit dem PKW möglich. Und so geht es: Wer mit dem Auto anreist, wird während der Fahrt in einen Zug geladen und kann bei der Durchquerung des Tunnels im Wagen sitzen bleiben. In dem speziellen Eurotunnel-Zug, dem Le Shuttle, können auch Wohnwagen, Wohnmobile, Motorräder und Fahrräder mitgenommen werden. Pro Fahrzeug muss ein Festpreis bezahlt werden. Egal, wie viele Personen sich darin befinden.

Wichtig dabei: Der Autozug pendelt lediglich auf kurzer Strecke zwischen Calais und Folkestone (unmittelbare Tunnelnähe) – und nicht auf langem Weg von Paris oder Brüssel nach London und zurück. Angeboten werden unterschiedliche Ticketarten. Eine etwas günstigere Variante mit exakter Zugbindung und eine etwas teurere, die dafür deutlich mehr zeitliche Flexibilität bei An- und Abreise bietet.

Durch den Eurotunnel ab Deutschland

Ab Deutschland werden zwar keine Direktverbindungen nach London angeboten, wer aber Zeit und Muße für einen Umstieg in Brüssel mitbringt, kann auch mit dieser Variante sehr gut fahren. Mehr noch: Bedenkt man, dass ab Köln Zugverbindungen nach London mit einer Fahrzeit von unter 5 Stunden angeboten werden, stellt sich sogar die Frage, ob der Flieger wirklich schneller wäre.

Mit dem Eurostar landet man jedenfalls direkt in der Londoner City, wogegen die außerhalb gelegenen Flughäfen Heathrow und Gatwick, die Warterei am Gepäckband etc. den Zeitgewinn in der Luft schnell mal eliminieren können. Ansichtssache.

Eine mögliche Alternative zum Fliegen ist der Zug ab Deutschland aber wirklich nur vom Rheinland aus. Ab Hamburg, Berlin oder München wäre eher mit 10 und mehr Stunden zu rechnen. Uninteressant.

sh

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