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Launige Analyse der Copenhagen Post

Vereinbarkeit von Beruf und Familie: Darum ist Dänemark weltweit führend

Man hört ja immer so viel Gutes aus Dänemark, was den Arbeitsmarkt betrifft. Zu gut, um wahr zu sein? Oder vollkommen zu Recht?

Dänemark Freizeit Arbeit
Den Dänen ist die sog. Work-Life-Balance heilig. Skagen, Dänemark. (Foto: Marc Markstein)
Die englischsprachige Wochenzeitung Copenhagen Post ist dem Ganzen mal nachgegangen und hat ein paar Fakten gebündelt, die Dänemarks Haltung zum Thema Work-Life-Balance beleuchten. Dänemarks vorbildliche Haltung, um korrekt zu sein. Freizeit-entwöhnte Arbeitnehmer aus dem Ausland wissen das sehr zu schätzen, heißt es.

Arbeite, um zu leben!

Während man sich in vielen Ländern rühmt, morgens noch vor den Reinigungskräften im Büro gewesen zu sein – und abends bis in die Puppen, sieht die Sache in Dänemark etwas anders aus.

Hier legen Arbeitgeber höchsten Wert auf Mitarbeiter, denen ein erfülltes Familien- und Sozialleben wichtig ist. Daher würde es laut der Copenhagen Post in den allermeisten Vorstellungsgesprächen auch gar keinen Sinn ergeben, den Streber zu mimen.

Einfach sagen, dass man gerne pünktlich den Rechner zuklappt. Dann gibt es wohlwollendes Nicken. Die Devise lautet: Arbeite, um zu leben! Und nicht umgekehrt.

Familie geht nun mal vor

Man stelle sich folgendes Beispiel in Deutschland vor. Von langer Hand ist ein Familienabend geplant, und dann tanzt kurz vor Feierabend noch der Chef mit irgendeiner Sache an. „Bitte noch erledigen.“ „Wird gemacht, Chef!“ (im Hinterkopf: „Au Backe, das gibt Ärger.“)

In Dänemark weit gefehlt, sagt die Copenhagen Post. Familienveranstaltungen, Geburtstage etc. sind heilig, selbst Arztbesuche haben wohlwollenden Vorrang. Daher gibt es weder Kopfschütteln noch Stirnrunzeln, wenn man sich auf der Arbeit mal früher vom Acker macht.

Es soll sogar Schulen geben, die für Familientermine und Feierlichkeiten die Hausaufgaben sausen lassen.

Expats stehen auf Dänemark

Für Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer aus dem Ausland spielt die Work-Life-Balance häufig eine tragende Rolle. Ohne Verbesserung bei Geld oder Freizeit hätte man ja schließlich auch in der Heimat bleiben können.

Laut der Expat Study 2020 (Oxford Research) geben 86 Prozent der aus dem Ausland zugewanderten Beschäftigten an, „gerne in Dänemark zu leben“. Denn sie haben (in der Regel): einen erfüllenden Job, ein gutes Gehalt und eine prima Work-Life-Balance. Für Dänemarks Unternehmen ist diese Erkenntnis ein echter Wettbewerbsvorteil im „Kampf“ um die besten internationalen Köpfe.

Jede Menge Freizeit, viele Akademiker

Mit im Durchschnitt 39,7 Arbeitsstunden pro Vollzeit-Woche finden Expats in Dänemark ziemlich paradiesische Verhältnisse vor. Der globale Durchschnitt liegt nämlich bei 44,3 Stunden, von denen längst nicht alle bezahlt werden.

Hinzu kommen viele Feiertage und laut Copenhagen Post ein üppiges Urlaubsgeld. Das alles macht Dänemark zu einem lohnenden Ziel gerade für solche Akademiker, die etwas mehr wollen als nur ihren Job.

Laut Expat-Studie 2020 verfügen fast 40 Prozent aller zugewanderten Arbeitnehmer in Dänemark (plus Ehepartner/Lebensgefährten) über einen Master-Abschluss. Hinzu kommen 30 Prozent mit einem Bachelor-Abschluss und 8 Prozent mit einem Doktortitel.

Nix wie hin?

In all die Lobhudelei mischt sich aber auch ein Punkt, den man ebenfalls auf dem Schirm haben sollte. So berichtet die Copenhagen Post von einer Studie (InterNations), der zufolge es bei Expats dann doch ein Problem zu geben scheint: die Schwierigkeit nämlich, in Dänemark Anschluss und vor allem Freunde zu finden.

Gut also, dass wegen der super Work-Life-Balance in Dänemark der Haussegen so gut wie nie schief hängen kann. Wer braucht da schon Freunde? Zwinker, zwinker.

sh

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