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„Können ausschließen, dass es ein Erdbeben war“

Dänemark: Erschütterungen auf Bornholm wohl durch Schallwellen verursacht – von Explosion oder Sprengung

An Tag 1 nach der mysteriösen Serie von Erd-Erschütterungen auf der dänischen Insel Bornholm hat sich der Geologische Dienst für Dänemark und Grönland (GEUS) in dieser Angelegenheit erneut zu Wort gemeldet.

Hammeren Steilküste
Steilküste in Hammeren: Die wunderbare Ferieninsel Bornholm ist nun durch ein anderes Thema in den Fokus der Öffentlichkeit gerückt. (Foto: depositphotos.com)

Laut Analyse des Instituts könne ausgeschlossen werden, dass ein am Samstag in Nordpolen registriertes Erdbeben der Stärke 2,3 der Grund für die gerade im Osten Bornholms wahrgenommenen Erschütterungen und Brummgeräusche war.

Stattdessen habe es sich nach Einschätzung der GEUS-Experten sehr wahrscheinlich um die Schallwellen einer Explosion oder Sprengung gehandelt. Welche Art von Detonation es war und wo genau sie stattfand, konnte bis dato nicht ermittelt werden.

„Wir wissen nicht genau, warum die Menschen auf Bornholm diese Erschütterungen in ihren Häusern gespürt haben. Aber wir können ausschließen, dass es sich um ein Erdbeben gehandelt hat“, teilte Trine Dahl-Jensen, Professorin für Geophysik und leitende Forscherin bei GEUS, mit.

Etwa zeitgleich zu den Ereignissen auf Bornholm soll es eine Explosion an Land im nördlichen Polen gegeben haben. Es heißt, mehrere Mess-Stationen hätten ein solches Ereignis festgestellt. Ob es einen Zusammenhang gibt, ist allerdings noch völlig unklar.

„Ob sich Schall von einer Explosion in Polen so weit ausbreiten kann, weiß ich nicht“, sagte Dahl-Jensen. Zu weiteren Spekulationen über mögliche Ursachen wollte sich die Wissenschaftlerin am Sonntag nicht äußern. Das Ganze bleibt also rätselhaft.

Ortschaft Snogebæk an der Südostküste Bornholms könnte so etwas wie das Epizentrum gewesen sein

Dutzende Bewohner der Insel hatten am Samstag von teils schweren Erschütterungen berichtet, die sich über einen längeren Zeitraum hinzogen. Eine vom dänischen Rundfunk DR.dk befragte Hausbesitzerin klagte sogar über Risse in ihrer Hauswand.

„Die Erde zitterte, das Haus zitterte, meine Beine zitterten“, sagte sie im Interview. Auch andere Zeugen hatten von mehr oder weniger „beängstigenden“ Erschütterungen berichtet, die allesamt gegen bzw. ab 15.00 Uhr registriert wurden.

Insel Bornholm Landkarte
Die Insel Bornholm: östlichstes Fleckchen Erde von Dänemark. (Eigene Darstellung / Wikipedia)

Inoffizielle Quellen berichten, dass die Ortschaft Snogebæk an der Südostküste von Bornholm so etwas wie das Epizentrum der Erschütterungen war. Von hier sollen bei den Behörden die meisten Meldungen und Anrufe eingegangen sein.

Die beliebte Ferieninsel Bornholm hat eine Fläche von fast 600 Quadratkilometern und ist das bei Weitem östlichste Fleckchen Erde Dänemarks. Sie rückte im September letzten Jahres aber auch deshalb in den Fokus, weil es unweit zur noch nicht abschließend geklärten Detonation der Nord Stream-Pipelines kam.

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