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„Umwerfendes Schmuckstück“ zu Schatz erklärt

England: 3.000 Jahre alter Torque aus Gold mit Metalldetektor auf Ackerland entdeckt

Ein Hobby-Archäologe hat laut dem Colchester and Ipswich Museum Service auf einem Acker im englischen Mistley (Grafschaft Essex) einen ganz dicken Fisch an Land gezogen: Der namentlich nicht genannte Mann hat mit einem Metalldetektor einen Torque aus der Bronzezeit entdeckt.

Torque Gold Essex
Das gewundene Schmuckstück in ganzer Pracht: 75 Prozent Goldanteil. (Foto: Colchester and Ipswich Museum Service)

Dabei handelt es sich um ein im Deutschen auch Wendelring genanntes Schmuckstück, das an seinen Enden nicht verschmolzen bzw. offen ist. In der Regel ist es ein Arm- oder Halsreif, der einem gedrehten Strick ähnelt. Die Enden sind oft anders geformt als der Torque-Körper.

Das etwa 3.000 Jahre alte Artefakt ist diese Woche per Gerichtsentscheid zu einem Schatz erklärt worden. Die Fundbeauftragte Lori Rogerson dazu: „Obwohl der Fund aus prähistorischem Gold besteht, könnte er gestern hergestellt worden sein. Das Stück ist umwerfend.“

Zugleich war es der erste Fund dieser Art, der in Essex jemals als Schatz gemeldet wurde. „Goldschmiedearbeiten aus der Bronzezeit sind in der Region äußerst selten“, unterstreicht Rogerson den für die Region sensationellen Charakter des Fundstücks.

Das Schmuckstück besteht aus mindestens 75 Prozent Gold und etwa 18 Prozent Silber

Klar ist: Jeder Fund in Großbritannien, der mehr als 300 Jahre alt ist und aus Gold oder Silber besteht, könnte nach einem Gesetz aus dem Jahr 1996 ein Schatz sein. Entsprechende Stücke müssen dem zuständigen Verbindungsbeamten in der Grafschaft gemeldet werden – in diesem Fall in Essex.

Experten des Britischen Museums bestätigten, dass der Fund aus mindestens 75 Prozent Gold, etwa 18 Prozent Silber und etwas Kupfer besteht. Das fast 15 Zentimeter lange Schmuckstück wurde aus einem rechteckigen Stab gefertigt, in den vier Rillen geschnitten sind.

Rogerson ist überzeugt, dass nur ein „hochqualifizierter“ Goldschmied den Ring vollendet haben kann. „Er oder sie musste ihn äußerst behutsam drehen, da es sich um ein sehr weiches Material handelt. Es bestand jederzeit die Gefahr, dass es reißt“, so die Spezialistin.

Der Gegenstand stammt aus der mittleren Bronzezeit und wird auf etwa 1300 vor Christus datiert. Laut BBC hofft das Colchester Museum nun, das äußerst seltene Stück erwerben zu können. Ein in der Tat wunderbarer Fund.

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