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„Haushalte wegen steigender Kosten enorm unter Druck“

Großbritannien: Regierung wirbt für (freiwillige) Preisobergrenzen bei Grundnahrungsmitteln

Wie umgehen mit den steigenden Preisen für Lebensmittel? In Großbritannien unternimmt die Regierungen aktuell den Versuch, die Lebensmittelbranche von einer Preisobergrenze für Grundnahrungsmittel wie Brot und Milch zu überzeugen – auf freiwilliger Basis.

Tag der Lebensmittelverschwendung
Wie umgehen mit den stark gestiegenen Preisen? In GB versucht man es nun offensichtlich mit freiwilligen Preisobergrenzen auf Grundnahrungsmittel. (Foto: Thomas Le)

Ziel der nicht ganz alltäglichen Gespräche ist selbstredend, die stark gestiegenen Lebenshaltungskosten im Vereinigten Königreich zu senken. Eine verpflichtende Preisobergrenze werde es jedoch nicht geben, schreibt der Guardian in einem Beitrag zum Thema.

Derzeit steigen die Preise für Lebensmittel und Getränke auf der Insel so schnell wie seit mehr als 40 Jahren nicht mehr. In einem Interview zum Thema sagte etwa Gesundheitsminister Steve Barclay letzte Woche:

„Ich gehe davon aus, dass die Regierung konstruktiv mit den Supermärkten zusammenarbeitet, um die sehr realen Sorgen im Zusammenhang mit der Lebensmittelinflation und den Lebenshaltungskosten anzugehen.“

Bei einem kürzlichen Treffen zwischen Schatzkanzler Jeremy Hunt und Vertretern großer Handelsketten, das ein Beamter als „Brainstorming-Sitzung“ bezeichnete, wurde die Idee eines Programms geäußert, dem sich die britischen Supermärkte anschließen könnten.

Lebensmittelpreisinflation „viel widerstandsfähiger und langwieriger als erwartet“

Wie das dann operativ ablaufen kann in den Filialen, scheint noch völlig offen. Möglicherweise wird es Kennzeichnungen für ausgewählte Nahrungsmittel mit Niedrigpreis und freiwillige Preisdeckel über einen mehrmonatigen Zeitraum geben.

Klar ist hingegen, dass die Lebensmittelpreisinflation seitens der Regierung inzwischen als „viel widerstandsfähiger und langwieriger als erwartet“ angesehen wird. Längst nicht nur ein britisches Problem.

„Die Regierung erwägt nicht, Preisobergrenzen einzuführen“, sagte ein Regierungssprecher. „Jede Regelung, die dazu beitragen würde, die Lebensmittelpreise für die Verbraucher zu senken, wäre freiwillig und läge im Ermessen der Einzelhändler.“

Und weiter: „Wir wissen um den immensen Druck, unter dem die Haushalte wegen der steigenden Kosten stehen. Während die Inflation zurückgeht, bleiben die Lebensmittelpreise hartnäckig hoch, weshalb es die Gespräche gab und gibt.“

Während die Inflation im Vereinigten Königreich, gemessen am Verbraucherpreisindex, im letzten Monat auf 8,7 Prozent gesunken ist, sind die Preise für Lebensmittel und alkoholfreie Getränke in den 12 Monaten bis April um rund 20 Prozent gestiegen. Höchstwert in Westeuropa.

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