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Pandemie verändert die Kinokultur

Finnkino akzeptiert kein Bargeld und verbietet selbst mitgebrachte Snacks

Was in den Kinos vieler Länder seit Jahren Usus ist: Snacks dürfen nicht von Zuhause mitgebracht werden, war in Finnland bis vor Kurzem durchaus üblich.

Finnkino
Leere Kinos während der Pandemie. (Symbolbild: Kilyan Sockalingum)
Doch nun hat Finnkino, Finnlands größte Kinokette, vergangenen Dienstag ihren Besuchern verboten, ihre eigenen Snacks in die Vorführung mitzubringen.

Dieses Verbot für sich genommen sorgte schon für Unmut bei der Kundschaft, denn üblicherweise gingen Kinobesucher vor dem Film noch in einen Laden, um Knabbereien zu kaufen, die im Kino ungleich teuerer gewesen sind – eine Praxis, die bis Dato üblich war, wie Yle Uutiset berichtet (finnisch).

Doch kommt zu dem Mitbringselverbot dazu, dass Finnkino zur Zeit kein Bargeld akzeptiert. Eine brisante Konstellation, die Finnkino seinen Kunden zumutet, wie es scheint.

Iltalehti (finnisch) berichtet, dass Eltern aus Tampere ihren Frust auf Facebook kundgetan haben und sich darüber beschwerten, dass ihre Kinder die Kinosnacks von Finnkino nicht kaufen konnten, weil das Personal sich weigerte, Bargeld anzunehmen.

Hannele Wolf-Mannila, die kaufmännische Direktorin von Finnkino, begründete das Bargeldverbot mit der aktuellen Pandemiesituation.

„Wir haben die Kinder gebeten, ihre Eltern anzurufen, und die Eltern haben dann die Einkäufe mit Mobilepay bezahlt. Wir haben immer eine Lösung gefunden“, so Wolf-Mannila gegenüber IL.

Finnkino begründet das Verbot von auswärts mitgebrachter Snacks mit der miserablen wirtschaftlichen Lage der Kinos bedingt durch die Pandemie.

In einem Gespräch mit Helsingin Sanomat (finnisch) deutete Wolf-Mannila, an, dass dieser Schritt ein Versuch sei, den durch die Coronavirus-Pandemie verursachten Umsatzrückgang zu decken.

Es wird jedoch erwartet, dass das Verbot auch nach der Pandemie in Kraft bleiben werde, heißt es bei Helsingin Sanomat.

„Das ist eine neue Sache für unsere Kunden, deshalb werden wir versuchen, sie rechtzeitig zu informieren und anzuleiten“, so Wolf-Mannila.

Die Mitarbeiter werden dafür sorgen, dass die neuen Vorschriften eingehalten werden, indem sie ein Auge auf die Kunden haben, aber „wenn es gesundheitliche Gründe für das Mitbringen eigener Snacks gibt, dann können Sie diese natürlich mitnehmen“, fügte Wolf-Mannila hinzu.

Finnkino verteidigte den Schritt und sagte, dass es die Auswahl an Speisen in seinen Räumlichkeiten erweitert habe und in einigen Kinos auch warme Mahlzeiten anbiete. Finnkino sagte auch, dass es sein Snackangebot entsprechend dem Kundenfeedback erweitern wolle.

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ap

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