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Wieder erreichbar

Shetland-Inseln: Beschädigte Breitband-Unterseekabel halbwegs repariert – aber es bleiben Fragen

Die gute Nachricht zuerst: Die Internet- und Telefondienste auf den Shetland-Inseln funktionieren wieder einwandfrei, nachdem vor wenigen Tagen wie aus dem Nichts zwei Breitband-Unterseekabel den Dienst versagten. Mutmaßlich beschädigt von Hochsee-Fischereischiffen.

Lerwick Shetlends Shetland Inseln
Lerwick, die größte Stadt auf den Shetlends. Breitbandverbindungen und 4G-Abdeckung sind nun zurück auf den Shetlend Inseln. (Foto: Don Lodge)
Am Donnerstag hatte der Zwischenfall die Polizei veranlasst, Alarm zu schlagen. Schließlich war infolge des Schadens nicht nur mal eben das Internet „down“. Auch Bankautomaten gaben kein Geld mehr heraus. Kartenzahlungen waren unmöglich. Und vor allem: Der Notruf versagte.

Laut Augenzeugenberichten patrouillierten daraufhin über Stunden Ambulanzfahrzeuge auf den Straßen, um im Fall der Fälle schnellstmöglich da zu sein. Den Bewohnern wurde geraten, bei Bedarf einen der Wagen herbeizuwinken. Ohne Telefon und Internet muss eben improvisiert werden.

Laut Medienberichten sind die Breitband- und Mobilfunkverbindungen zunächst über eine vorübergehende Lösung wiederhergestellt worden. Es heißt, dass die Schäden voraussichtlich nächste Woche wieder vollständig behoben sein werden.

Zweiter Vorfall dieser Art binnen weniger Tage

Interessanterweise war es im Norden Schottlands der zweite Vorfall dieser Art binnen weniger Tage. Zunächst war letzte Woche ein Unterseekabel, das die Shetland-Inseln mit den Färöern verbindet, beschädigt worden.

Am Donnerstag dann das Kabel, über das die Shetland-Inseln mit dem schottischen Festland verbunden sind. Und das noch Interessantere: Laut BBC dürften beide Male Fischerei-Schiffe die Ursache für die Kabelschäden gewesen sein.

Brisant ist die Geschichte natürlich auch deshalb, weil sie ungute Assoziationen zu weiteren Vorfällen weckt, in denen es zuletzt um den Schutz von kritischer Infrastruktur in Europa ging. Mit den gewaltsam herbeigeführten Leckagen an den Gasröhren Nord Stream 1 und 2 fing es an.

Wenig später warnten die norwegischen Sicherheitsbehörden vor unidentifizierten Drohnenflügen im Umfeld von Öl- und Gasinfrastruktur. Es gab Festnahmen und Spionageverdächtigungen – und über allem natürlich die Frage: Wie angreifbar sind wir eigentlich? Also auch dann, wenn es im bitteren Vergleich zur Ukraine nicht um Panzer und Raketen geht.

Als erste Reaktion auf die Unterseekabel-Schäden im Norden Schottlands hat sich Regierungschefin Nicola Sturgeon mit den Sicherheitsgremien ihres Kabinetts zusammengesetzt. Die Probleme wurden erörtert, den Inseln wurde jedwede Unterstützung zugesagt.

„Nichts deutet auf etwas anderes als einen Unfall hin“, sagte auch Sturgeon nach dem Treffen. „Aber wir arbeiten weiter daran, die genaue Ursache des Problems zu ermitteln.“

Sie wird in diesem Moment schon genau gewusst haben, dass die sich häufenden Fälle in der Öffentlichkeit längst nicht mehr losgelöst voneinander diskutiert werden. Noch ein Phänomen, mit dem so noch vor Monaten wohl niemand gerechnet hätte.

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