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Sommerferien 2020

Urlaub daheim: Norwegen vermeldet hausgemachtes Reisechaos

Auch in Norwegen laufen die Sommerferien 2020. Das Land atmet auf – und macht sich auf den Weg in den wohlverdienten Urlaub.

Doch anders als in „normalen“ Jahren heißen die bevorzugten Reiseziele der Norweger diesmal nicht Südfrankreich, Griechenland oder Spanien, sondern Preikestolen oder Vesterålen.

Verkehrschaos Reisen Norwegen
So sah es am Sonntagmorgen etwa auf dem Haukelifjell aus. (Webcam Statens vegvesen)
Der Grund: Wegen der globalen Corona-Krise hatte Norwegens Premierministerin ihre Landsleute schon vor Wochen dazu aufgerufen, den Sommer 2020 möglichst in der Heimat zu verbringen.

Und wie es aussieht, sind die Norweger diesem Aufruf nur zu gerne gefolgt, obwohl seit dem 15. Juli zahlreiche Reisebeschränkungen aufgehoben sind. Dieses Jahr soll es eben Urlaub daheim sein.

Als Konsequenz kommt es laut einem Bericht auf Life in Norway seit Tagen zu teils chaotischen Szenen. Wichtige Verkehrsknotenpunkte in Norwegen sind am Anschlag, Straßen verstopft, Wanderwege überlaufen, überfüllte Fähren müssen Autoschlangen zurücklassen – teils über Nacht.

Beispielsweise waren dem Bericht zufolge die Zuwege zum weltberühmten Preikestolen-Aussichtsfelsen hoch über dem Lysefjord vor wenigen Tagen derart verstopft, dass die Polizei eingreifen und Neuankömmlinge zum Umkehren animieren musste. Nichts ging mehr.

Verantwortlich für das Chaos machen Vertreter des Preikestolen-Tourismuszentrums den Wunsch vieler Besucher, persönliche Prachtfotos vom Aussichtsfelsen in den sozialen Medien zu teilen.

Ähnliches gilt für die anspruchsvolle Besseggengrat-Wanderung, die pro Saison normalerweise von rund 60.000 Menschen bewältigt wird. Nun purzeln den Behörden zufolge die Besucherrekorde.

Ein weiteres großes Problem stellen derzeit die Panoramastrecken des Landes dar. Sie sind bei geringer Auslastung wunderschön zu fahren. Momentan führen die zum Teil sehr engen Kurven und der Mangel an Haltepunkten aber zu massiven Wartezeiten.

Beispiel E134 über Haukeli: Hier soll dem Bericht zufolge seit Tagen so gut wie nichts mehr gehen. In langen Schlangen quält sich der Verkehr durch die wichtige Verkehrsachse in Richtung Hardangervidda-Nationalpark oder nach Kristiansand.

Nachdem der Verkehr hier teilweise über Stunden komplett zum Erliegen gekommen war, hat die norwegische Straßenverwaltung die Menschen nun gebeten, möglichst auf alternative Routen auszuweichen – oder die Region gleich ganz zu meiden.

An zahlreichen Fährverbindungen des Landes ist die Situation im Moment ebenfalls nicht besser. Es wird von zum Teil stundenlangen Wartezeiten berichtet, die sich auch über Nacht ausdehnen können.

Eine der am stärksten betroffenen Verbindungen ist aktuell die von Bognes nach Lødingen. Normalerweise bietet die rund einstündige Überfahrt gegenüber dem Landweg auf der E6 eine praktische Abkürzung in Richtung Lofoten und Vesterålen. Nicht so in diesem Jahr.

Angesichts der für norwegische Verhältnisse angespannten Urlaubslage ist Experten zufolge fast schon zu begrüßen, dass der Touristenstrom aus dem Ausland bislang eher verhalten ausfällt. 2020 ist eben alles etwas anders.

sh

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