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Kulturhauptstadt Europas

Norwegen: Eröffnung von Bodø2024 ein voller Erfolg – allen Wettersorgen zum Trotz

Es ist vollbracht: Mit einer glanzvollen Eröffnungsfeier ist Bodø im Nordwesten Norwegens an diesem Samstag offiziell zu Europas Kulturhauptstadt 2024 gekürt worden. Dabei war wegen des stürmischen Wetters längst nicht klar, ob die Feierlichkeiten überhaupt würden stattfinden können.

Bodo Seebuehne 1
Designstudie der im Hafen von Bodø installierten Wasserbühne. (Darstellung: Bjørnådal Arkitektstudio)

„Ich glaube, ich bin der glücklichste Mensch in Norwegen. Als ich heute Morgen aufwachte, wurde mein Haus von einem Sturm durchgeschüttelt. Ich hatte Sorge, wie das heute Abend wohl werden würde“, teilte der Direktor von Bodø2024, Andre Wallann Larsen, nach der Zeremonie mit.

In der Tat hatte das Wetter am Samstagabend ein Einsehen, nachdem Sturmtief Ingunn und Ausläufer Norwegen in den Tagen zuvor aber mal richtig durchgerüttelt haben. Fast unglaublich, dass die Eröffnungsfeier bei klarem Wetter und nahezu Windstille stattfinden konnte.

Entsprechend groß war der Zuspruch, etwa 15.000 Zuschauer sollen nach Medienangaben der Eröffnungsshow beigewohnt haben, bei der eine im Hafen der Stadt installierte Bühne (s. Bild) eine sprichwörtlich tragende Hauptrolle spielte.

Die Bühne ist für die volle Windlast eines Gebäudes dimensioniert – zum Glück

Dass sie Ingunn überlebt hat, war vor allem der professionellen Vorbereitung auf das Event zu verdanken. „Die Bühne ist eine temporäre Konstruktion, aber sie ist für die volle Windlast auf dem gleichen Niveau wie ein Gebäude dimensioniert“, teilte Bauleiter Tommy Hurthi Steinkjer mit.

Inspirieren ließen sich die Bühnendesigner vom Otolithen des Kabeljaus, einem Gebilde im Ohr, das wie die Jahresringe eines Baumes das Alter des Fisches verrät. Erkennbar wird aber auch, wo er sich aufgehalten hat und welchen Umwelt- sowie Klimaeinflüssen er ausgesetzt war.

Damit ist das Thema gesetzt, denn über das ganze Jahr hinweg wird sich das Kulturprogramm in Bodø an den Besonderheiten des Lebens am Polarkreis orientieren. Die Verbindung der Menschen zu ihrer im Wandel begriffenen Naturumgebung ist ein roter Faden der Veranstaltungen.

“Nordländer sind kreativ, mit viel Humor und Mitgefühl gesegnet – und skeptisch gegenüber den Südländern“

„Jetzt hoffe ich, dass die Leute das Kulturjahr voll ausnutzen und an allem teilnehmen, was passiert. Und ich hoffe, dass viele Menschen zu uns in die Region kommen werden, um zu schauen, wie es bei uns so ist“, sagte Wallan-Larsen.

Keine Geringere als Königin Sonja hat bei der Eröffnung wortgewaltig mitgewirkt. Sie nutzte die Feier, um im Rahmen einer mit viel Augenzwinkern gespickten Rede die Beziehung der norwegischen „Nordländer“ zu den „Südländern“ genüsslich zu sezieren.

„Nordländer sind kreativ, mit viel Humor und Mitgefühl gesegnet. Aber sie sind eben auch streng, kraftvoll, direkt – und sehr skeptisch gegenüber Südländern“, zitiert NRK die die Rede der Königin, die von den Tausenden von Zuhörern mit teils großem Gelächter verfolgt wurde.

Bodø2024 ist am Start. Und unter diesem Link gibt es weiterführende Informationen zum Kulturprogramm.

Unser Geographie-Quiz: Norwegen und seine Landschaft

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