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Kreml erhöht Wehretat deutlich

Litauen: Sicherheitsberater fürchtet schnelle Erstarkung des russischen Militärs – trotz hoher Verluste in Ukraine

Eine zentrale militärstrategische Frage dieser Tage ist, wie sehr Russlands Streitkräfte durch das zähe und nach Lage der Dinge verlustreiche Kriegsgeschehen in der Ukraine in ihrer Substanz geschwächt sind.

armee litauen
Die litauischen Streitkräfte alleine würden einen russischen Angriff nicht abwehren können, sagt der nationale Sicherheitsberater. (Foto: depositphotos.com)

Oder anders gesagt: Wie lange wird Moskau brauchen, um seine Armee für möglicherweise kommende Waffengänge zu revitalisieren? Dass es solche Ambitionen gibt, darüber besteht in Litauen kein Zweifel. Putin selbst hat schließlich gesagt und geschrieben, wie er zum Baltikum steht.

Kęstutis Budrys, der nationale Sicherheitsberater des litauischen Präsidenten Gitanas Nausėda, hat zu diesem Punkt nun ein Aufsehen erregendes Interview gegeben, in dem er klar zu Vorsicht und vor allem zu Schnelligkeit mahnt, was die Sicherung der NATO-Ostflanke betrifft.

Er ist davon überzeugt, dass der drastisch steigende Militäretat dem Kreml helfen wird, die russische Armee (viel) schneller als gedacht auch an anderer Stelle wieder angriffsbereit zu machen.

Russlands Kriegswirtschaft will in allen Bereichen Geschwindigkeit aufbauen

„Unsere Einschätzung vom Frühjahr, als wir dachten, Russland könne bis 2030 wieder so weit sein, muss wohl revidiert werden angesichts des Tempos, in dem die russische Industrie ihre Streitkräfte wieder aufbaut“, sagte Budrys.

Russland drehe aktuell an allen Schrauben, um militärtechnologisch Geschwindigkeit aufzubauen. „Sie umgehen die Sanktionen, vor allem aber erhöhen sie gerade ihren Wehretat auf über 6 Prozent des Bruttoinlandsprodukts“, schätzt der Berater .

Aus diesem Grund habe Litauen nicht mehr so viel Zeit, um über die Stärkung seiner Verteidigungskapazitäten nachzudenken. „Würden die vorhandenen Kräfte in der Region ausreichen, um vom ersten Zentimeter an abzuschrecken und zu verteidigen?“, fragt er provozierend.

„Natürlich reicht das, was wir haben, noch nicht aus“, sagt Budrys

„Natürlich reicht das, was wir haben, noch nicht aus. Deshalb sagen wir, dass wir ständig stationierte Einheiten brauchen und dass Verstärkung kommen muss, bevor Russland versucht, uns unvorbereitet zu erwischen“, so Budrys weiter, womit er auch Berlin anspricht. Thema Kampfbrigade

Jüngst gab es Berichte, wonach Russland seine Verteidigungsausgaben kurzfristig von fast 4 auf 6 Prozent seines BIP erhöhen will. Budrys hingegen sagt laut LRT.lt, die Ausgaben seien in Wirklichkeit substanziell höher als der kolportierte Zielwert.

„Bestimmte Länder wie Russland und China verstecken ihre Verteidigungsausgaben, um sie so gering wie möglich erscheinen zu lassen. So wollen sie vermeiden, dass weitere Spannungen entstehen“, ist der Sicherheitsberater überzeugt.

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