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Deutlich mehr Neigung als in Pisa – aber gewollt

Neue Touristenattraktion in Lettland: Auch Kuldīga hat jetzt einen schiefen Turm

Der Februar ist der ruhigste Monat im lettischen Tourismus. Aber seit einigen Wochen kommen viele Menschen nach Kuldīga, wo ein neuer Aussichtsturm mit Ausrichtung auf die zum UNESCO-Weltkulturerbe gehörende Altstadt und das Venta-Tal von sich reden macht.

Der schiefe Turm von Kuldīga
Der schiefe Turm von Kuldīga. (Quelle: Gemeinde Kuldīga)
Es ist allerdings nicht nur die Aussicht, die den Turm immer bekannter macht. Nein, er ist nämlich auch schief in Blickrichtung, was – klar – Assoziationen zu Pisa weckt. Nur ist die Neigung in Kuldīga eben mit Absicht entstanden, um dem Ganzen mehr Ausdruck zu verleihen. Cleverer Schachzug.

Um die oberste Plattform zu erreichen, muss man mehr als 20 Meter hoch steigen. Wer es nicht so mit der Höhe hat, kann aber auch auf einer der Zwischenplattformen den Blick auf die Altstadt und den Fluss genießen. Nur eben nicht ganz so fulminant wie oben auf dem Turm.

Schon früher gab es auf dem Areal einen hölzernen Aussichtsturm. Aber die Zeit forderte ihren Tribut, und er wurde aus Sicherheitsgründen abgerissen. Die Arbeiten an dem Nachfolger begannen vor sieben Jahren, wurden aber mehrfach wegen fehlender Mittel unterbrochen.

Vita Škapare, Architektin und Designerin des Aussichtsturms, sagt: „Die Idee war, dass man am Gipfel des Turms ein wenig das Gefühl hat, als würde man fliegen. Alles ist konzipiert wie eine Einladung an die Besucher, einen Blick auf das zu werfen, was jenseits des Flusses liegt.“

“Aktuell ist es der Ort, der die Gäste wie ein kleiner Magnet anzieht“

Jana Bergmane, Leiterin des Kuldīga Tourism Development Center, teilte gegenüber LSM.lv mit: „Der Turm wurde bewusst in der touristischen Nebensaison eröffnet. Aktuell ist es der Ort, der die Gäste wie ein kleiner Magnet anzieht.“

Und weiter: „Den positiven Effekt konnten wir am vergangenen Wochenende sehen, als die ersten Sonnenstrahlen kamen. Da war die Zahl der Besucher in Kuldīga genauso hoch wie normalerweise an einem eher ruhigen Tag im Juni oder Juli.“

In puncto Neigung liegt Kuldīga übrigens weit vor seinem italienischen Vorbild: Während der Schiefe Turm von Pisa mit einem Neigungswinkel von rund 4 Grad aufwartet, sind es in Kuldīga satte 12 Grad. Allerdings ist er so gebaut, dass die Geh- und Aussichtsflächen plan und eben sind. Clever halt.

Der Turm wird abends beleuchtet, zurzeit werden die Lichter aber nach 23.00 Uhr ausgeschaltet, um Geld / Strom zu sparen. Von der Anlage aus sind zudem drei Naturlehrpfade zu erreichen. Das prima Projekt wurde aus dem Europäischen Fonds für regionale Entwicklung kofinanziert.

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