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„Können hier frei atmen“

Lettland: Deutsche Welle nach Zwangsende in Moskau nach Rīga umgezogen

Die Deutsche Welle hatte nach ihrem erzwungenen Aus in Russland die Aufgabe, eine neue Heimat zu finden. Dies ist nun die lettische Hauptstadt Rīga. Am 7. Dezember fand dort die offizielle Eröffnung des neuen DW-Büros statt.

Deutsche Welle Riga
Büro der Deutschen Welle in Rīga. (Foto: Handout Öffentlichkeitsarbeit DW)
Anfang Februar hatte die russische Regierung die Schließung des Moskauer DW-Büros angeordnet und den dort arbeitenden Journalisten die Akkreditierung entzogen. Zudem wurde der Sender als „ausländischer Agent“ gebrandmarkt, wofür es international viel Kritik gab.

Das Vorgehen Russlands gegen die DW wurde weithin als Retourkutsche bzw. Vergeltungsmaßnahme für das Sendeverbot des staatlichen russischen Medienunternehmens RT durch die deutsche Medienaufsicht angesehen.

Nach der Schließung des Moskauer Büros fiel die Wahl für den Weiterbetrieb der Deutschen Welle schnell auf Lettland. Danach dauerte es jedoch Monate, den Aufbau der technischen und organisatorischen Infrastruktur in Rīga zu realisieren.

„Wir sind sehr froh, dass wir mit unserem Studio hier gelandet sind. Es ist wichtig, dass wir in unseren Bemühungen, Russland zu erklären, nicht nachlassen“, teilte DW-Generaldirektor Peter Limbourg bei einer Abendveranstaltung zur Eröffnung des Büros mit.

Zahlreiche Medienschaffende, Parlamentarier und Mitglieder des diplomatischen Korps, darunter der deutsche Botschafter, waren zugegen. „Ich bin sehr dankbar, dass wir von den Behörden in Rīga viel Unterstützung erhalten haben. Alles verlief reibungslos“, sagte Limbourg.

Der bisherige DW-Büroleiter in Moskau, Juri Rescheto, wird ab sofort auch das neue Büro in Rīga leiten. Auch er bedankte sich in aller Form für die lettische Gastfreundschaft und die Tatsache, „dass wir hier frei atmen können“.

„Es mag pathetisch klingen, aber das ist das absolut Wichtigste für uns: Die Möglichkeit zu haben, frei zu arbeiten. Zu sagen, was wir sagen wollen. Und zu schreiben, was wir schreiben wollen, um unser Publikum zu erreichen“, betonte Rescheto laut LSM.lv in seiner Antrittsrede.

Die Deutsche Welle ist ein 24-Stunden-Nachrichtensender, der aus dem Steuerhaushalt des Bundes finanziert wird. Der Sender ist unabhängig vom deutschen Staat organisiert, die Regierung hat keinen Einfluss auf das Programm.

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