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Kurioser Glücksmoment bei Ausgrabung

England: „Rostiger, alter Eimer“ entpuppt sich für Hobby-Archäologen als Fund seines Lebens

Eigentlich hatte sich der Engländer Chris Ulliott am Höhepunkt der Corona-Pandemie nur deshalb einen Metalldetektor zugelegt, weil er seinen Tagen etwas Abwechslung geben wollte. Damals fragte er bei der örtlichen Polizei nach, ob das ein lockdown-konformes Hobby sei. Die Antwort lautete: ja.

Fotos 1 bis 4: Timeline Auctions

Gut gelaufen, muss man sagen, denn genau dieser Chris Ulliott hat allerbeste Chancen, nächsten Dienstag um viele Tausend Pfund reicher zu werden. Dann nämlich wird ein von ihm gefundenes Artefakt meistbietend versteigert. Klingt nach einem guten Mix aus Anspannung und Vorfreude.

Laut Experten handelt es sich um einen fast sagenhaft seltenen Fund, der als solcher kurioserweise nicht im Ansatz zu erkennen war. Zunächst jedenfalls, da Ulliott den tief im Ackermatsch geborgenen Gegenstand für Blechmüll hielt. Für einen „rostigen, alten Eimer“, wie er sagt.

Mit etwas Abstand beschrieb der Entdecker die Situation bei einer Ausgrabung in der Gemeinde Ryedale wie folgt: „Ich war das ganze Feld abgegangen, ohne etwas zu finden, als der Detektor plötzlich anschlug. Was auch immer es war, es war ziemlich tief.“

Also fing er an zu graben, was sich als sehr mühsam herausstellte. Aber da Ulliott an diesem Tag bislang leer ausgegangen war, beschloss er laut seiner Schilderung bei der BBC, stumpf dranzubleiben. „Ich wollte einfach herausfinden, was es war.“

„Normalerweise haben Kupferlegierungen aus dieser Zeit keine Überlebenschance“

Ich etwa 60 Zentimetern Tiefe habe er dann endlich den oberen Rand von etwas erblickt, das für ihn sofort nach Metall, aber eben nicht nach Metall von Wert aussah. Erst ein paar neugierig herbeigeeilte Mitsucher konnten ihn vom Gegenteil überzeugen. Zum Glück.

Heute ist bekannt, dass Ulliott auf dem Acker in der Grafschaft North Yorkshire eine laut Timeline Auctions „äußerst seltene, fast vollständig erhaltene Kupferschale“ aus der angelsächsischen Epoche (410 bis 1066 nach Christus) entdeckt hat. Geschätzter Wert: umgerechnet bis zu 35.000 Euro.

(Aktuelles Präsentationsvideo zur Auktion)

Auktionschef Brett Hammond konkretisierte die Seltenheit solcher Funde. „Das ist außergewöhnlich“, sagte er der BBC. „Entweder waren die Bodenbedingungen perfekt, oder die Verarbeitung war von höchster Qualität, da Kupferlegierungen aus dieser Zeit eigentlich keine Überlebenschance haben“.

Der Finder sagte, dass er inzwischen von einem Einsteiger-Metalldetektor für 200 Pfund auf ein Spitzengerät umgestiegen sei. Für etwa 2000 Pfund. „Schatzsuchen wird bei uns immer beliebter“, auch seine beiden Kinder würden ihn schon auf einige seiner Streifzüge begleiten.

Im wahren Leben ist Ulliott Fotograf. Er gab an, seine Familie mit einem Teil des Verkaufserlöses verwöhnen zu wollen. Vielleicht sollte er für den Fund seines (bisherigen) Lebens bei der örtlichen Polizei auch noch eine Kiste Bier vorbeibringen. Hier der Link zur Auktion.

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