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Antiker Schatz vom „Feld der Enttäuschungen“

England: Hobbyarchäologe findet auf Ackerland mit Metalldetektor römischen Goldohrring

Wow, was für eine schräg-schöne Geschichte aus England: Vor ziemlich genau einem Jahr erlebte in der Gemeinde Burston (Norfolk) ein Hobbyarchäologe namens Nick Bateman fast schon surreale Stunden, über die an diesem Dienstag die BBC berichtet hat.

Goldohrring Römer Metalldetektor
Römischer Ohrring vom „Feld der Enttäuschungen“. Einwunderbarer Fund in Norfolk / England (Foto: The Portable Antiquities Scheme)

Hauptgrund ist, dass der Fund, um den es in dieser Geschichte geht, nach ordentlicher Prüfung inzwischen offiziell zu einem Schatz erklärt worden ist – und demnächst ausgestellt wird. Keine Frage, das allein hat Nachrichtenwert, aber wenn man dann noch die kuriose Vorgeschichte hört …

Laut eigener Aussage wollte Bateman nämlich an Heiligabend 2021 – kurz vor dem Trubel – nur noch ein bisschen mit dem Metalldetektor raus aufs Feld. Genauer: Auf einen Acker, den er für sich schon „Feld der Enttäuschungen“ getauft hatte, weil es dort bis dato nichts als Schrott zu ernten gab.

Und wie so häufig schlug sein Detektor auch an diesem Tag an. „Es war beileibe nicht das beste Signal der Welt“, schilderte Bateman nun, aber es hätte ihm gereicht, um einfach mal sieben bis vielleicht zehn Zentimeter in den Boden zu graben. Wer weiß.

Nach kurzer Handarbeit hatte er dann den Grund für das schwache Piepsen seines Detektors entdeckt. In der kleinen Mulde vor ihm lag etwas, das wie der goldfarbene Metallverschluss einer Flasche aussah. Nichts als wertloses Zeug also. Mal wieder.

Immerhin, Bateman konnte sich gerade noch motivieren, den Gegenstand grob vom Schlamm zu reinigen. „Einige Sekunden später sank ich dann auf die Knie“, schildert er DEN Moment seines Hobbyarchäologen-Lebens. „Urplötzlich erkannte ich, dass ich etwas aus Gold gefunden hatte.“

Was Bateman da genau in Händen hielt, musste allerdings noch professionell bestimmt werden. Und zwar durch die zuständige Fundbehörde der Grafschaft Norfolk, die der 53-Jährige umgehend informierte.

Dort stellte man fest, dass es sich (wie im Bild zu sehen) um „ziemlich ramponierte“ Ohrringe aus Gold handelte. 20,5 mal 22,1 Millimeter groß und wahrscheinlich mittelalterlichen Ursprungs, lautete der erste Befund des Norfolk Historic Environment Service.

„Zu dem Ergebnis kam die Behörde, weil man dort bei einer ersten Untersuchung glaubte, unter einer Öse ein winziges Kreuz erkannt zu haben“, sagte Bateman, dem diese Version der Geschichte wahrscheinlich schon gereicht hätte, um das „Feld der Enttäuschungen“ in positives Licht zu rücken.

Aber es kam noch besser, da sich das Kreuz bei Nachuntersuchungen als etwas ganz anderes entpuppte. Nämlich als „Lorbeerkranz und Adler. Also um genau die Art von Dingen, die man häufig auf römischen Objekten findet“, schildert Bateman laut BBC.

„Jedes Mal, wenn ich den Fund betrachte, frage ich mich, wie das Leben dieser römischen Person wohl aussah und wie es dazu kam, dass sie den Ohrring auf einem Acker in Norfolk verlor“, stellt sich der glückliche Finder auch solche Fragen, auf die es wohl keine Antwort mehr geben wird.

Aber wer weiß, was das „Feld der Enttäuschungen“ in Zukunft noch zu bieten hat.

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