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Bei Bauarbeiten nahe Salisbury

England: Mindestens 3.500 Jahre alte Grabhügel-Stätte riesigen Ausmaßes entdeckt

Bei Bauarbeiten in einer neuen Wohnsiedlung am Rande der englischen Stadt Salisbury haben Archäologen von Cotswold Archaeology die Überreste einer wahrlich riesigen Stätte aus runden Grabhügeln entdeckt.

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Einer der gefundenen Ringgräben: über 30 Meter im Durchmesser. (Foto: Cotswold Archaeology)

Zwar dauern die Ausgrabungen an, aber schon jetzt ist klar, wie bedeutsam der Fund allein aufgrund seines Ausmaßes ist. Bei Vorbereitungen für das Neubauprojekt waren die Forscher zunächst nur auf Hinweise gestoßen, dass dort etwas im Boden verborgen sein könnte.

Denn: Durch jahrhundertelange Kultivierung waren die Grabhügel längst derart eingeebnet, dass oberflächlich wenig bis nichts für einen Fund dieser Dimension sprach. Die folgenden Probegrabungen brachten dann aber Gewissheit. Ein archäologischer Volltreffer.

Teile der Stätte könnten potenziell Jahrtausende älter sein als der Rest

Grabstrukturen wie die bei Salisbury entstanden für gewöhnlich in der frühen Bronzezeit, also etwa zwischen 2400 und 1500 vor Christus. Ihr Aufbau: ein zentrales Grab, ein Hügel und ein das Ganze umschließender bzw. einrahmender Graben.

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Ein Archäologe bei der Ausgrabung von Geweihspitzen. (Foto: Cotswold Archaeology)

Der Durchmesser der Stätten reichte von 10 Metern bis hin zu beeindruckenden 50 Metern, wobei der Aushub aus den Gräben das Material für die Errichtung der Grabhügel lieferte. Kurz gesagt: Mutterboden und Torf.

Die nun gefundene Stätte besteht aus bis zu zwanzig oder mehr Grabhügeln, die sich entlang eines Talbodens bis auf eine angrenzende Anhöhe ausbreiten. Der „Friedhof“ ist in kleinen Gruppen von zwei bis sechs Grabhügeln angeordnet. Sie dienten Individuen und Gruppen als letzte Ruhestätte.

Mindestens drei der Grabhügel sind sozusagen das Produkt mehrerer Bauphasen. So wurden zwei im Laufe der Zeit erheblich vergrößert. Ein anderer hatte zunächst einen leicht ovalen Graben, der dann später durch einen fast kreisförmigen Graben ersetzt wurde.

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Hier wird die riesige Dimension der Stätte außerhalb von Salisbury annähernd sichtbar. (Foto: Cotswold Archaeology)

Die ovale Form deutet darauf hin, dass dieser Grabhügel ursprünglich aus dem Neolithikum (ab etwa 9.500 v. Chr.) stammen und damit potenziell Jahrtausende älter als der Rest ein könnte. Zudem wurde im Zentrum der Stätte ein Massengrab mit den Skelettresten von Erwachsenen und Kindern entdeckt.

Ebenfalls gefundene Gruben enthielten einen Vorrat an Rotwildgeweih, das in der betreffenden Zeit zur Herstellung von Werkzeugen verwendet worden ist. Was dort noch alles wartet, ist derzeit offen. Dass man von dieser faszinierenden Stätte noch hören wird, gilt aber bereits als sicher.

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