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Unabhängigkeit für Schottland erheblich teurer als ungeliebte Brexit-Lösung

Studie aus London warnt Schottland vor Unabhängigkeit

Kommt sie – oder kommt sie nicht? Die Rede ist von Schottlands Bemühungen um baldige Unabhängigkeit bzw. die Loslösung vom Vereinigten Königreich. Derzeit vergeht kaum ein Tag, an dem aus London oder Edinburgh nicht irgendwelche neuen Wasserstandsmeldungen zu dem Thema kommen. Meist kontrovers, immer schärfer im Ton, sehr persönlich.

Schottland Corona Maßnahmen
Schottlands First Minister Nicola Sturgeon will unbedingt ein neues Unabhängigkeitsreferendum. (Foto: First Minister of Scotland, CC BY-NC 2.0)
Nun hat sich laut Spiegel Online die London School of Economics (LSE) aufgeschwungen, die Dinge einmal pragmatisch zu betrachten. Vom Geld her sozusagen, was den Ökonomen des Instituts natürlich auf den Leib geschneidert ist.

Im Rahmen einer aktuellen Studie wurde dort der Frage nachgegangen, was Schottland denn eigentlich teurer zu stehen komme: Raus aus UK und rein in die Europäische Union? Oder Verbleib in UK und ein Leben mit dem Brexit?

Und siehe da, die LSE kommt zu dem Ergebnis, dass eine Loslösung Schottlands vom Vereinigten Königreich für die Wirtschaft des Landes etwa zwei- bis dreimal teurer würde als der Brexit. Auch ein baldiger Beitritt zur EU könne den wirtschaftlichen Schaden nicht wettmachen, warnen die Forscher aus London.

Der Grund: Der Rest Großbritanniens ist der mit großem Abstand wichtigste Handelspartner Schottlands. Das Volumen ist den Zahlen zufolge etwa viermal größer als zu allen EU-Staaten zusammen.

Gut 60 Prozent aller schottischen Exporte gehen beispielsweise direkt in den britischen Binnenmarkt. Und in die andere Richtung kommen über zwei Drittel aller Waren, die Schottland erreichen, direkt aus England, Nordirland oder Wales.

Eine Verlagerung der Handelsströme in die EU sei zwar ebenfalls möglich, so die Forscher, aber eben nur auf die lange Sicht. Damit scheint es, als bliebe den Schotten ein tiefes Tal der Tränen so oder so nicht erspart. Es sei denn, die Experten von der London School of Economics hätten sich verrechnet.

Erst kürzlich bekräftigte Nicola Sturgeon, sie werde sich bei ihrer Wiederwahl für ein neues Unabhängigkeitsreferendum einsetzen.

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sh

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