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Tausend Kilometer mit 30 km/h

Über die Ostsee nach Finnland – Eine Minikreuzfahrt mit Finnlines

30 Stunden dauert die Fährüberfahrt von Travemünde nach Helsinki. Günstig ist eine so lange Strecke – immerhin etwa 1100 Kilometer über die Ostsee – jedenfalls in der Hochsaison nicht, aber die wunderschöne Fahrt an Bord der luxuriösen Finnlines-Schiffe ist ihr Geld wert. Einen besseren Einstieg in einen Finnlandurlaub gibt es nicht.

Auf der Finnlines-Fähre nach Travemünde-Helsinki. (6 Fotos: Dietrich Hub / Nordisch.info)

Die Finnlines-Fähren legen in Travemünde nachts um 3 Uhr ab. Die Beladung beginnt natürlich früher, so dass man spätestens um 22 Uhr im Hafen sein muss. Diese Zeit spätabends hat den Vorteil, dass man von überall in Deutschland aus ohne Übernachtung unterwegs Travemünde erreichen kann.

Fußgänger und Motorradfahrer werden als erste, d.h. ab etwa 23 Uhr, an Bord gelassen. Nachdem man das Fahrzeug im Autodeck platziert hat, räumt man die Kabine ein und geht dann nochmals an Deck, um die Passage durch die Trave hinaus auf die Ostsee mitzuerleben.

Wenn das Schiff vom Fährhafen Travemünde auf die Ostsee hinaus fährt, steht man im lauen Nachtwind an der Reling auf dem Achterdeck. Sinnvollerweise sollte man für diesen Moment eine Flasche Sekt und Gläser mitnehmen und auf den Urlaub anstoßen.

Nebenbei: Im Weinkontor im Hafen Travemünde sollte man sich noch mit Alkohol eindecken, denn das in Finnland nachzuholen würde recht teuer. Allerdings geht dieses Weinkontor nicht vom Stauraum von Motorradfahrern, sondern nur von dem von Auto- und Wohnmobilfahrern aus: Bier wird nur in 12er- oder 24er-Packs verkauft.

Nachdem man auf dem Achterdeck die Lichter von Travemünde hinter dem Horizont versinken sah, geht man – frühmorgens – ins Bett.

Eine Fährfahrt entschleunigt

Der Tagesablauf an Bord ist auf die Abfahrt in den frühen Morgenstunden abgestimmt, d.h. das opulente Frühstücksbuffet beginnt am späten Vormittag.

Tagsüber in die Sauna an Bord, und das Abendessen mit skandinavischen Köstlichkeiten gibt’s wieder vom Buffet. Nach einer weiteren Übernachtung an Bord steht man nach dem Frühstück wieder auf Deck und erlebt die Einfahrt nach Helsinki durch den grandiosen Schärengürtel mit. Die Finnlines-Schiffe legen im Fährhafen Vuosaari an, 19 Kilometer östlich der Innenstadt von Helsinki.

Pauschal die Kosten für die Fährüberfahrt anzugeben ist kaum möglich, denn der Preis setzt sich aus den Beträgen für das Fahrzeug, die Kabine und das Essen und der Jahreszeit zusammen.

Motorräder werden natürlich deutlich günstiger transportiert als Wohnmobile. Die meisten Fähren ins Baltikum sind primär für Lastwagen konzipiert. Urlauber kommen erst an zweiter Stelle.

Auf den Finnlandfähren dagegen kommen nur recht wenig Berufskraftfahrer mit. Wegen der langen Dauer der Überfahrt werden meistens „unbegleitete Trailer“ transportiert: Eine Spedition stellt die Auflieger, d.h. den hinteren Teil eines Sattelschleppers, im Hafen ab, Tugs, d.h. spezielle hafeneigene Zugmaschinen, platzieren die Auflieger in den Laderäumen und auf dem obersten Achterdeck der Fähren und eine andere Spedition holt die Auflieger am Zielhafen ab.

Aufgrund dieser Konzentration auf die Zielgruppe „Urlauber“ sind die Finnlines-Schiffe deutlich luxuriöser als die Fähren ins Baltikum – aber natürlich auch teurer.

Sehr interessant als „Einstiegsdroge Ostsee“ ist die „Minikreuzfahrt“, die von Anfang November bis Anfang Dezember sowie von Mitte Januar bis Mitte Mai angeboten wird: Für zwei Personen, Hin- und Rückfahrt zusammen, mit Kabine und samt Mahlzeiten nur zwischen 348 und 418 Euro!

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