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Autos gibt es hier nur wenige

Mit dem Rad durch den Stockholmer Schärengarten

Es sind etwa 30.000 Inseln und sie sind überaus abwechslungsreich. Viele sind dicht bewaldet, auf einigen grasen in den warmen Sommermonaten Kühe, es gibt mancherorts steinige, glatte Felsküsten, die von der Sommersonne erwärmt werden, oder sandige Buchten.

Stockholmer Schärengarten
Klein, kleiner, am größten. – Im Stockholmer Schärengarten gibt rund 30.000 Inseln und Holme. (Foto: Dr. Bianca Turtur)
Es gibt Party-Inseln und viele sehr ruhige, unbewohnte Inseln und Inselchen, wie gemacht für idyllische und entspannte Ferien, zum Paddeln, Baden und Lesen. Im Stockholmer Schärengarten ist sicherlich für jeden Inselliebhaber etwas dabei.

150 Inseln in der Stockholmer Inselwelt sind ganzjährig bewohnt, es gibt etw 50.000 Ferienhäuser und 100.000 Freizeitboote.

Von Schwedens Hauptstadt etwa 60 Kilometer nach Osten in die Ostsee hinein, südlich bis zur Insel Öja und im Norden bis auf die Höhe von Uppsala, soweit erstreckt sich die schwedische Schärenwelt vor der Hauptstadt.

Stockholmer Schärengarten
Der Stockholmer Schärengarten ist ein beliebtes Segelrevier. (Foto: Dr. Bianca Turtur)
Größer und weitläufiger ist nur das finnische Schärenmeer, das sich zwischen finnischen und bottnischem Meerbusen befindet. Etwas kleiner dagegen ist der Schärengarten vor Göteborg.

Natürlich sind weite Teile der schwedischen Inselgruppe sehr gut erschlossen, per Schiff mit verschiedenen Fähren, und die näher an der Stadt gelegenen Inseln auch mit dem öffentlichen Nahverkehr; und in beiden Verkehrsmitteln ist es kein Problem die Fahrräder mitzunehmen, um die Schären mit dem Drahtesel zu entdecken.

Von Schwedens Hauptstadt nach Vaxholm – zur Hauptstadt der Schären

Festung Vaxholm Burg
Festung Vaxholm vom Segelboot aus betrachtet. (Foto: depositphotos.com)
Los geht’s über Land mit dem Rad entweder von der Tunnelbana Station Danderyds sjukhus oder mit dem Bus 670 in einer dreiviertel Stunde auf die Insel Vaxholm; oder eine Stunde mit einer der Fähren, auch hier kann das Rad mitgenommen werden, ab Strandvägen.

Vaxholm wird oft als die Hauptstadt der Schären bezeichnet. Die Insel ist sehenswert und gleichzeitig ein guter Ausgangspunkt für weitere Erkundungen.

Beim Fähranleger sieht man gleich links das Städtchen mit dem Anleger für die Freizeitboote und rechts die alte Befestigungsanlage, das Kastell Vaxholm, heute ein Museum, das man besichtigen kann.

Dann einfach bergauf und bergab – richtig steil wird es eigentlich auf keiner einzigen Insel, da keine über 50 Meter aus dem Wasser herausragt – einmal durch das hübsche Städtchen, vorbei an der Vaxholm Kirche und der Villa Akleja. Das kleine Viertel mit den idyllischen roten Holzhäuschen inmitten der Gärten wirkt an einem schönen Tag im Spätsommer oder Herbst besonders farbenprächtig.

Insel Öja Schären
Auf der Insel Öja im Stockholmer Schärengarten. (Foto: depositphotos.com)
Auf größeren Inseln wie Vaxholm, Värmdö oder Utö ist die Auswahl an Restaurants und Cafés natürlich etwas breiter als auf den richtig kleinen Inseln.

Je nach dem wie viel Zeit man sich lassen möchte, bietet sich eine Übernachtung auf Vaxholm an oder ansonsten geht es je nach Fährverbindung und Lust einfach weiter auf die nächste Insel.

Wie wäre es beispielsweise mit Stegesund? Von Vaxholm gibt es ganzjährig eine Fährverbindung dorthin. Sie bildet zusammen mit Hästholmen eine Insel, ist aber bereits seit 1899 durch einen schmalen Kanal von ihrem Nachbarn getrennt. Eine Straßenverbindung mit dem Festland gibt es nicht und die etwa 20 Bewohner, die ständig auf der Insel leben, sind auf die Fähre angewiesen.

Bereit für die Insel

Fähre Schären
Die Fjäderholmarna-Fähre. (Foto: Scott Evans)
Wer es belebter mag, nimmt die Fähre nach Sollenkroka auf Vindö. Das ist eine größere, gut erschlossene Insel. Nicht nur mehrere tiefe Buchten, die das Eiland gliedern, laden zum Radfahren ein, sondern auch der Norden der Insel mit dem Vämlinger See.

Er ist mit der Ostsee durch einen Kanal verbunden. Außerdem ist Vindö durch zwei Landengen mit Djurö, hier gibt es ebenfalls eine Fähre, und Skarpö verbunden. Und auch von hier ist das Ende der Inselwelt noch lange nicht erreicht.

Wer möchte, kann eine Fahrt nach Möja buchen. Das ist die Hauptinsel des Möja-Archipels. Autos gibt es hier nur wenige, was das Radeln sehr entspannt macht, denn die Insel wird von keiner Autofähre angelaufen. Doch von Juni bis August ist viel los auf Möja.

Knapp 300 ständige Bewohner leben hier, im Sommer jedoch kommen sehr viele Besucher her, in die Sommerhäuser, aber auch Tagestouren von Stockholm werden angeboten.

Zudem ist die Insel für ihre feuchtfröhlichen Mittsommerfeste bekannt, verewigt in einem Lied des Musikers Cornelis Vreeswijk. Später im Sommer oder im Herbst kehrt dann wieder Ruhe ein. Ähnlich wie auf Sandhamn.

Die Insel, dem einen oder anderen möglicherweise bekannt durch eine TV-Krimiserie, gilt in den Monaten der Sommerferien vielen Stockholmern als Party-Spot. Wer Sandhamn nicht ausschließlich per Schiff ansteuern möchte, fährt bis oder nach Fagelbrolandet und macht einen Abstecher in den Ort Stavsnäs.

Karte Stockholmer Schärengarten
Karte des Stockholmer Schärengartens. (Darstellung: Hydrographica / CC BY-SA 3.0)
Um den alten Hafen Sommarhamn – aus dem Mittelalter – finden sich hübsche, alte Holzhäuser. Außerdem ein Museum, das die Geschichte des gesamten Archipels und die seiner Bewohner dokumentiert, das Skärgardsmuseet. Und vom modernen Fährhafen kann man dann entweder weitere Inseln entdecken, den Bus nach Stockholm nehmen oder die ca. 40 Kilometer mit dem Fahrrad zurück fahren, gut ausgeschildert, allerdings manchmal auch an befahrenen Straßen entlang.

Keine Privathäuser, stattdessen Camping-Möglichkeiten, weitläufige Paddelreviere und kleine Gästehäuser finden Urlauber auf Finhamn nach einer zweistündigen Schiffsfahrt von der City aus.

Kunst auf der Insel

Artipelag Kunstmuseum Värmdö Schären
Im Artipelag Kunstmuseum. (Foto: depositphotos.com)
Wer neben Inselerlebnissen auch noch etwas Kunst genießen möchte, plant am besten eine Tour auf die die Insel Värmdö ins Museum Artipelag, etwa 25 Kilometer von Stockholm entfernt und auf dem Landweg, mit Bus, Rad oder im Sommer auch mit dem Boot direkt aus der Stadt erreichbar.

Fährverbindung in die schwedische Schärenwelt: waxholmsbolaget.se / stromma.se.

Lesen Sie auch: Eine Radtour zu historischen und modernen Plätzen von Stockholm

Unser QUIZ zum Thema SCHWEDEN

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