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„Extrem ist fast eine Untertreibung“

Norwegen zieht Katastrophenbilanz: Sturmtief „Hans“ hat uralte Regenrekorde pulverisiert

Wenige Tage nach Sturmtief „Hans“ und mitten in den Aufräumarbeiten wagen norwegische Wetterspezialisten eine erste Katastrophenbilanz. Der Tenor: Die Unwetterfront stellt zumindest regional alles in den Schatten, was je zuvor gemessen wurde – an Regen, Hochwasser etc.

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Darunter ist eine Autobahn: Die E6 in Sør-Fron nach Sturmtief „Hans“. (Foto: Asbjørn Stensrud / Norwegisches Straßenverkehrsamt)

Konkret hat es in Ostnorwegen seit über 100 Jahren nicht mehr so viel geregnet wie in den Tagen des Sturmtiefs. Dies geht aus einer Pressemitteilung des Norwegischen Meteorologischen Instituts mit vorläufigen Daten hervor.

„Das Wort ‚extrem‘ zu verwenden, ist fast eine Untertreibung“, teilte Klimaforscher Hans Olav Hygen mit. Ihm zufolge wurden sogar nie zuvor derart große Niederschlagsmengen über so große Gebiete in Ostnorwegen gemessen.

Unwetterfront Hans etwas, „das die meisten von uns nur einmal erleben werden“

„Das ist etwas, das die meisten von uns nur einmal erleben werden. Es besteht kein Zweifel, dass dieses Ereignis bleibende Schäden verursachen wird“, fällt Hygens Fazit drastisch aus. Immerhin: Im Straßenverkehr scheint sich die Situation derzeit stündlich zu entspannen.

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Aufräumarbeiten nach einer Geröll-Lawine auf der Autobahn E6 (Foto: Norwegisches Straßenverkehrsamt)

Insgesamt wurden zu Beginn der Woche an 14 Wetterstationen neue Tagesniederschlagsrekorde aufgestellt. Die Dauer der Messungen an diesen Stationen variiert. In Vang in Valdres beispielsweise reichen sie bis ins Jahr 1902 zurück, was den Jahrhundert-Charakter von „Hans“ unterstreicht.

Bleiben wir beim Beispiel Valdres: Ein großer Teil des Regens, der hier fällt, landet im Fluss Begna. Am Donnerstag zeigte hier eine Mess-Station laut NRK.no, dass fast 700 Kubikmeter Wasser pro Sekunde durch den Fluss schossen.

Der bisherige Rekord aus dem Jahr 1951 lag an selbiger Stelle bei 450 Kubikmetern pro Sekunde, wobei die Messungen insgesamt bis ins Jahr 1949 zurückreichen. Die nächsten Tage werden zeigen, wie die Bilanz weitergeht. Viel Gutes ist allerdings nicht zu erwarten.

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