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Erhebung unter 20.000 Studierenden

Fachkräfte aus Deutschland zieht es nach Skandinavien

Dass Skandinavien bei deutschen Urlaubern beliebt ist, ist bekannt. Stattdessen haben wir uns für diesen Artikel die Frage gestellt, wie junge Menschen aus Deutschland beruflich zum Norden Europas stehen. Wie viele Hochschulabsolventen zieht es nach dem Abschluss aus Deutschland in Richtung Skandinavien, um hier beruflich einzusteigen?

Zur Klärung haben wir von NORDISCH.info die Studienreihe „Fachkraft 2020“ beauftragt, eine Analyse zu diesem Thema durchzuführen. Das zentrale Ergebnis vorab: Skandinavien hat hierzulande auch in beruflicher Hinsicht einen beachtlichen Stellenwert. In Zahlen bedeutet es, dass von allen Absolventen, die es nach dem Studium beruflich ins europäische Ausland zieht, fast 20 Prozent nach Skandinavien wollen.

Schlüsselt man das Ergebnis nach Ländern auf, ergibt sich folgendes Bild: Am attraktivsten für Absolventen aus Deutschland ist Schweden, wo anteilig 7,7 Prozent ihren Berufseinstieg angehen wollen. Es folgen Dänemark (5,9 %), Norwegen (4,2 %) und Finnland mit 2,0 Prozent.
Berufseinsteiger in Skandinavien
Die Ergebnisse basieren auf der 9. Erhebung zur Studienreihe „Fachkraft 2020“, die im September 2016 in Kooperation zwischen dem Department of Labour Economics der Maastricht University und dem Kölner Beratungsunternehmen Constata durchgeführt wurde. An der repräsentativen Erhebung über die Plattform Jobmensa haben bundesweit 20.000 Studierende und junge Absolventen teilgenommen.

Bei näherer Betrachtung der demografischen Basisdaten fällt zugleich auf, dass die jobbezogene Attraktivität der skandinavischen Länder deutliche geschlechtsspezifische Unterschiede aufweist. Primär sind es nämlich Frauen, die sich auf den Weg nach Norden machen wollen, wobei das Verhältnis in Schweden am eindeutigsten ausfällt (72,4 % weiblich, 27,6 % männlich). Auch in Dänemark und Norwegen gibt es eine erhebliche Disparität, wohingegen für Finnland ein fast ausgeglichenes Geschlechterverhältnis vorliegt (52,6 % weiblich, 47,4 % männlich).
Skandinavien-Präferenz nach Geschlecht
Zum Vergleich: Von allen Hochschulabsolventen, die es nach dem Studium beruflich ins europäische Ausland zieht, sind 64,5 Prozent weiblich und 35,5 Prozent männlich. Demnach liegen die zuvor genannten Frauenanteile in Schweden und Dänemark über dem Durchschnitt – darunter die in Norwegen und Finnland.
Ins Ausland nach Geschlecht
Fazit von NORDISCH.info Media
Keine schlechten Neuigkeiten für den Arbeitsmarkt im Norden Europas: Fast jeder fünfte Hochschulabsolvent, der Deutschland innereuropäisch den Rücken kehren will, möchte beruflich nach Skandinavien. Oder anders gesagt: Es gibt Länder und Regionen in Europa, die im grenzübergreifenden Werben um die Fachkräfte von morgen deutlich schlechtere Karten haben als Schweden, Dänemark, Norwegen und Finnland. Dazu mehr in einem Folgeartikel über Estland, Lettland und Litauen, den wir nach Kenntnisnahme der vorliegenden Zahlen in den kommenden Tagen veröffentlichen wollen.

Interessant ist auch, dass fast doppelt so viele Frauen nach Skandinavien abwandern wollen wie Männer. Dabei zeigt sich: Schweden übt auf Frauen eine stark überdurchschnittliche Anziehungskraft aus, wohingegen Finnland es schafft, Männer und Frauen nahezu gleichermaßen anzuziehen. Gründe hierfür haben wir ad hoc nicht parat. Der Männerwelt in Schweden wird es egal sein.

Spannend wird auch sein, wie sich hierzulande die berufliche Attraktivität Großbritanniens im Zuge des anstehenden EU-Austritts entwickelt. Auch hierzu liegen erste Daten vor, an denen wir mit NORDISCH.info dranbleiben werden. Um mehr als nur eine Momentaufnahme zu haben, werden wir die Fachkraft-2020-Analyse im Frühjahr 2017 mit neuen Daten wiederholen.

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Keiner
Keiner
24. Oktober 2020 14:17

Hallo zusammen, möchte hier mal einiges schreiben, in Bezug auf arbeiten in Norwegen. Sicher zieht es viele nach Norwegen, weil es dort schöner, ruhiger ist und dort angeblich die Arbeit besser bezahlt wird. Hier aber die Praxis: Der größte Teil der Norwegischen Arbeitgeber sind arrogant, hochnäsig, konflicktscheu, nicht lösungsorientiert wenn man Verbesserungen hat und sind äußerst faul. Das gebräuchliste Motto bei denen: Es funktioniert schon 100 Jahre so und deshalb wird das weiter so gemacht. Wer denkt, als gelernte Fachkraft in Norwegen gutes Geld zu verdienen, liegt falsch. Die meisten erlernten Berufe nach deutschem Standard sind dort Null und Nichtig.… Read more »