Vogelschiss in New York, Song in Island
GRÓA sind zurück: Island-Punk mit Chaos, Charme und DIY-Geist
Das isländische Trio GRÓA meldet sich mit seinem neuen Album „Drop P“ zurück – ein wilder, verspielter Ritt durch Punk, Noise und Experimental-Rock, bei dem jede Note nach Freiheit klingt. Die Platte erscheint am 6. Juni bei One Little Independent Records und liefert neun ungezähmte Tracks für alle, die etwas von Post-Punk verstehen.
Für „Drop P“ zog sich die Band in ein abgelegenes Haus in Nordisland zurück – zum Schreiben, Herumspinnen und Tee trinken. Das Ergebnis: Songs über Vogelmist-Karma („birdshit“), verlorene Schlüssel („screwdriver“), Pfützenmeditationen („drekk ekki kekki“) und Cranberrysaft-Philosophie („cranberry“).
In „kim“, dem finalen Track, wird die Frustration über die Welt zur Motivation, sie zu verändern – mit einer musikalischen Wanderung Richtung Utopie, – nebenbei gesagt, unser Lieblingssong des Albums – nicht nur, weil wir Kim Possible-Fans sind, die uns beim Hören des Liedes unvermittelt in den Sinn kommt.
Vogelschiss in New York, Song in Island
„Birdshit“: „Die Idee für den Song kam uns, als wir vor zwei Sommern durch New York spazierten. Es war ein sonniger Tag und wir hatten richtig gute Laune. Plötzlich kackte ein Vogel einen giftgrünen, riesigen Haufen auf Hrafnhildurs Kappe. Es dauerte eine Weile, bis wir überhaupt begriffen, was passiert war, und Hrafnhildur blieb mit gemischten Gefühlen zurück. Und sie sang und sang und sang:
‚I got birdshit on my cap, one big fat splash, fat splash on my hat, birdshit on my cap yeah.‘
Dann dachten wir, irgendwie ist das fair – früher haben wir ja selbst ziemlich viel Huhn gegessen. Am Ende ist Kacke eben die Rache des freien Vogels.“ Karma eben – wenn man tiefere Bedeutung in den Schiss hineininterpretieren möchte.
„ugh“ und „beauty tips“
Die Doppel-Single „ugh“ und „beauty tips“ zeigt die Band in ihrer extremsten Form. „ugh“ entstand aus der Live-Version von „Grannypants“ vom vorherigen Album „What I like to do“.
Die Band schichtete so viele Instrumente wie möglich übereinander, um eine übertriebene Lärmkakophonie am Anfang und Ende des Tracks zu erzeugen: 8 Blockflöten, 8 Gitarren, 4 Klaviere, Trompete, Saxophone, Glocken und Glockenspiele. Dazu ein Gesang, der phasenweise an Björks Vokalkunst erinnert.
„beauty tips“ ist ein Feature mit Blanco Teta, einer experimentellen Rockband aus Buenos Aires, entstanden aus gegenseitigem Respekt und tiefer Bewunderung für einander.
GRÓA haben sich als feste Größe in der isländischen Underground-Szene etabliert, – sie gründeten das Kunstkollektiv Post-dreifing, traten bei Festivals wie Iceland Airwaves und Pohoda auf, und standen mit Acts wie Wilco, Björk und Pussy Riot auf der Bühne.
Ihre Live-Shows sind bekannt für rohe Energie, kollektiven Wahnsinn und das Gefühl: Hier ist alles möglich.
Und dann ist da noch „snouge“ – ein erfundenes Wort, das zum kreativen Mantra wurde. Für GRÓA ist es ein Zustand, ein Gefühl, ein Raum künstlerischer Offenheit, die das Seltsame und Ungewöhnliche willkommen heißt.
So klingt auch „Drop P“: wie ein Soundtrack zum Loslassen und Losschreien. Ein Album, wie aus einem Guss, der erste Track könnte der letzte sein, und der letzte, der erste.
Ende Juni kommt Musikerinnen nach Deutschland, folgende Termine sollte man sich schon mal hinter die Lauscher schreiben:
- 22.06. – Avantgardefestival, Schiphorst
- 26.06. – Neue Zukunft – Small Room, Berlin
- 27.06. – Fusion Festival, Lärz