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„Weder direkt noch über Weißrussland“

NATO sieht keine Anzeichen für russische Angriffspläne gegen baltische Staaten

Mag sein, dass der russische Truppenaufmarsch an der ukrainischen Grenze für gewiefte Militärstrategen ein echtes Fest ist. Für den übergroßen Rest ist es das aber mitnichten. Und schon gar nicht für jene, die sich durch Putins militärische Machtdemonstration direkt bedroht fühlen.

litauen landschaft frieden
Möge es in Litauen, Lettland und Estland genauso friedlich bleiben, wie es die baltischen Staaten verdient haben – und vorleben. (Foto: skaistyte)

Verständlicherweise liegt der Fokus der Weltöffentlichkeit aktuell voll auf der Ukraine. Daher gerät jedoch schnell in Vergessenheit, dass man mit Blick auf die geopolitischen Ziele Moskaus längst auch in den baltischen Staaten Unbehagen verspürt. Zumindest das.

Ein Unbehagen, das durch täglich neue Videos von sich westwärts bewegendem Kriegsgerät oder aber Satellitenbilder zu prallvollen Heereslagern immer weiter ins Bewusstsein rückt. Leider. Schon ein flüchtiger Blick auf die Schlagzeilen der baltischen Presselandschaft verdeutlicht das.

Hinzu kommt, dass sich nach Angaben von LSM.lv inzwischen bis zu 30.000 russische Soldaten auf weißrussischem Staatsgebiet befinden sollen. Beide Länderchefs – Putin und Lukaschenko – pflegen ja bekanntlich „special relations“, um es neudeutsch auszudrücken. Drohen, Vernebeln und Zündeln scheinen dabei ziemlich bewusst gewählte Teile aus dem gemeinsamen Handwerkskasten zu sein.

„Erwarten keinen russischen Angriff auf NATO-Boden“

Und hinzu kommt noch etwas: Richtet man den Blick von Weißrussland aus geografisch nach unten, kommt da erstmal nichts außer der Ukraine (daher hier die sehr akute Sorge vor einer raschen militärischen Einkesselung bzw. einem Angriff über mehrere Flanken).

Richtet man den Blick jedoch nach oben, ist da nichts außer Baltikum, weshalb man in Estland, Lettland und Litauen die zwischen Minsk und Moskau zuletzt offen kommunizierten Signale über eine engere Verzahnung mit einer Extraportion Argwohn zur Kenntnis nimmt.

Angesichts dieser Gemengelage muss man fast froh sein, dass die NATO zumindest mit Blick auf die baltischen Staaten (derzeit) keinerlei Anzeichen für russische Angriffspläne erkennen kann. Bestätigt hat dies nun noch einmal Rob Bauer, der Vorsitzende des NATO-Militärausschusses, in einem Interview.

„Nein, wir erwarten keinen russischen Angriff auf NATO-Boden – weder direkt noch über Weißrussland“, teilte der Admiral litauischen Medienvertretern gegenüber an diesem Montag mit.

Man sei zudem in ständigem Austausch mit allen Beteiligten. Erst am Wochenende hatte Lettlands Regierungschef Krisjānis Kariņš mit Frankreichs Präsident Emmanuel Macron über die angespannte Situation im Osten Europas gesprochen.

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sh

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