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Zu Gast im alten Dünaburg

Daugavpils: die zweitgrößte Stadt in Lettland

Daugavpils ist mit rund 90.000 Einwohnern die zweitgrößte Stadt in Lettland. Und dennoch bleibt das alte Dünaburg, dessen historische Ursprünge auf das 13. Jahrhundert zurückreichen, aus touristischer Perspektive eher ohne größeres Gewicht.

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Das Fort von Daugavpils: spektakulär und mit viel Aufwand restauriert. (Foto: olafpictures)
Eigentlich schade, da auch Daugavpils seine schönen Ecken hat. Aber das fehlende Meer und die Randlage nah an Weißrussland haben – neben anderen Faktoren – dazu geführt, dass die Post in Lettland eben an anderer Stelle abgeht.

Genau gesagt befindet sich Daugavpils im äußersten Südosten von Lettland, ein wenig im Nirgendwo – gut 230 Kilometer von Riga, gut 20 Kilometer von Litauens Nordostspitze und gut 20 Kilometer von besagter Grenze zu Weißrussland entfernt.

Die Bevölkerung ist, typisch für die Region, mehrheitlich russischer Abstammung (mindestens 50 %). Es folgen Letten und Polen mit deutlichem Abstand.

2. Weltkrieg hat der Stadt arg zugesetzt

Zwar ist die am Fluss Daugava gelegene Stadt – der Name verrät es – mittelalterlichen Ursprungs (1275 erstmals als „Dinaburg“ erwähnt), doch vor allem der 2. Weltkrieg hat fast die gesamte historische Bausubstanz hinweggefegt.

Genauer gesagt sah sich die Rote Armee angesichts der nahenden Wehrmacht dazu veranlasst, große Teile der Stadt in Schutt und Asche zu legen. Für den fälligen Neuaufbau fehlten dann später in der Sowjet-Ära ganz offensichtlich Geld und Inspiration.

Zum Glück hat man in Daugavpils inzwischen das Beste daraus gemacht. Zwar bleibt die Anzahl der sehenswerten Bauten und Sehenswürdigkeiten insgesamt eingeschränkt.

Aber es gibt sie: Nahe dem Stadtpark in der Saules iela existieren beispielsweise einige schöne Jugendstilhäuser. Erwähnenswert ist auch die zu Beginn des 20. Jahrhunderts erbaute russisch-orthodoxe Boris-Gleb-Kathedrale mit einer Reihe sehenswerter Ikonen und die um 1850 errichtete katholische Marienkirche.

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Glaubenszentrum: auf dem Kirchhügel in Daugavpils befinden sich auf engem Raum vier Kirchen – eine je Konfession. (Foto: olafpictures)

Festungs- und Hochschulstadt

Überregional bekannt geworden ist Daugavpils zweifelsfrei durch seine Festung. Das zu weiten Teilen originalgetreu erhaltene Bollwerk entstammt dem frühen 19. Jahrhundert und diente lange Zeit der Sicherung der russischen Westgrenze.

Fast könnte man den nördlich des Zentrums gelegenen Komplex als einen eigenständigen Stadtteil betrachten, in dessen Restaurierung in den letzten Jahren sehr viel Geld geflossen ist. Für Besucher von Daugavpils ein lohnendes Muss.

Hinzu kommt, dass sich Daugavpils als Basis für ein Abstecher in den wasserreichen Nordosten Litauens empfiehlt. Der Raznas-Naturpark mit seinem schönen See ist gerade mal 60 Kilometer entfernt.

Außerdem ist Daugavpils Hochschulstandort, was der Stadt unheimlich gut zu Gesicht steht und ihr Bonus-Flair verleiht.

Aktuell lernen dort etwa 4.000 Studentinnen und Studenten fürs Leben – und sorgen ganz nebenbei dafür, dass es in vielen Cafés und auf den Plätzen der Stadt recht jugendlich zugeht.

Weiterführende Infos zur Stadt Daugavpils:

sh

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