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Ultraviolett Verlag bittet um Unterstützung

Literatur aus Lettland: Inga Gailes Erfolgsroman „Skaistās“ in deutscher Erstübersetzung

Inga Gailes Roman „Skaistās“ – im Deutschen „Der Geschmack von schwarzer Erde“ – erzählt schonungslos von den Schicksalen und Erlebnissen dreier Generationen von Frauen im 20. Jahrhundert: im KZ Ravensbrück, im sowjetischen Lettland und nach dem Ende des Kalten Krieges.

Inga Gaile
Inga Gaile, Bestsellerautorin in Lettland. (Foto: Dirk Skiba)
Das Buch ist in Lettland ein riesiger Erfolg, seit es 2019 erschienen ist. Gut fünf Jahre später soll es nun endlich auch auf Deutsch übersetzt werden – nicht nur, aber eben auch, weil die Erzählung weit mehr ist als sozusagen abgesteckte lettische Geschichte.

„Der Geschmack von schwarzer Erde“ beschreibt vielmehr Traumata, die der 2. Weltkrieg länderübergreifend hinterlassen hat. Und zwar, indem die Autorin abgrundtief eintaucht in dunkelste Kapitel lettischer und deutscher Geschichte – ohne sich im Dunkel zu verlieren.

„Ich habe versucht, einen Roman über Menschen zu schreiben, die in der Lage sind, ihre Menschlichkeit in Situationen und unter Umständen zu bewahren, in denen sie eigentlich keinen Platz hat“, sagt sie selbst über ihr Werk.

Inga Gaile, geboren 1976 in Riga, wurde unter anderem mit dem lettischen Literaturpreis ausgezeichnet. Für „Der Geschmack von schwarzer Erde“ hat sie mit der Übersetzerin Bettina Bergmann zusammengearbeitet, in der deutsch-lettischen Literatur wahrlich keine Unbekannte – u.a. gehen die Übersetzungen von „Jelgava 94“ von Janis Jonevs und „Berlin“ von Andris Kuprišs auf ihre Konto.

“Ihre Sprache ist so tiefgründig, ihr Roman von solch einer Poesie durchdrungen“

Erscheinen wird der Roman im Ultraviolett Verlag, für den es erklärtes Ziel ist, die Vielfalt der Sprachen in Europa einer breiteren Leserschaft zugänglich zu machen. Gerade Literatur aus „kleinen Sprachen gibt es nur in überschaubarer Zahl auf dem deutschen Buchmarkt“, schreibt der Verlag.

Darin steckt aber auch ein Wagnis, denn Inga Gaile, obschon aus der lettischen Literaturszene nicht wegzudenken, ist im deutschsprachigen Raum mit Ausnahme einzelner Gedichtübersetzungen noch völlig unbekannt. Ein Problem für Verlagsleiterin Katja Völkel? Nein, eher Ansporn.

„Ihre Sprache ist so tiefgründig, ihr Roman von solch einer Poesie durchdrungen. Das hat mich sofort in den Bann gezogen. Zudem spielt das Buch auf deutschem Boden und beginnt im KZ Ravensbrück“, begründet sie ihre Entscheidung, die deutsche Erstausgabe in ihrem Verlag herauszubringen.

Um die hohen Vorabkosten für den Druck einer hochwertigen Auflage, das Layout, ein professionelles Lektorat und die Übersetzung sichern zu können, geht der noch recht junge Verlag übrigens den Weg über ein Crowdfunding.

Unterstützer*innen haben die Möglichkeit, eine private Wohnzimmerlesung zu buchen

Insgesamt 2.000 Euro werden gebraucht, um die Produktionskosten zusätzlich zum Eigenkapital abzudecken. „Außerdem ist es eine gute Chance, schon vorab auf den Roman aufmerksam zu machen. Das Buch und die Autorin haben alle Sichtbarkeit verdient“, schreibt der Verlag.

Neben der Möglichkeit, sich das Buch schon vor dem Erscheinen zu sichern, haben Unterstützer*innen der Startnext-Kampagne auch die Option, ein signiertes Exemplar zu erhalten und sich im Buch als Dankeschön mit Namen nennen zu lassen.

Möglich ist es auch, eine ganz private Wohnzimmerlesung zu buchen. Das alles schafft eine bessere Planungssicherheit für den Verlag. Bis Ende Juni hat man bei Ultraviolett nun Zeit, das Ziel des Crowdfundings zu erreichen. Das sollte doch zu schaffen sein, liebe Romanleser und Lettlandfans!

Gerne verweisen wir an dieser Stelle auf die Kampagne. Laut Plan erscheint Inga Gailes Roman „Der Geschmack von schwarzer Erde“ zur Frankfurter Buchmesse im Herbst 2024 im Dresdner Ultraviolett Verlag.

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