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Kurzzeit Vermietung privater Wohnungen in der Kritik

Airbnb-Angebote für Reykjavik sollen beschränkt werden

Der Wohnungsmarkt in Reykjavik steht dank von Jahr zu Jahr explodierender Touristenzahlen unter großem Druck. Die Nachfrage nach Ferienwohnungen ist so hoch, dass Wohnungseigentümer immer mehr dazu übergehen, den Wohnraum für viel Geld über Plattformen wie Airbnb an Touristen zu vermieten, antstatt sie dem lokalen Mietmarkt zuzuführen.

Beschränkung Airbnb Reykjavik in Island
Auch die Hotelpreise sind in den letzten Monaten stark gestiegen. (Quelle NORDISCH.info)

Die Folge ist, dass die Wohnungsknappheit die Mieten in die Höhe treibt und immer mehr Städter beinah aussichtslos auf Wohnungssuche sind.

Auf der Suche nach Lösungen für das drängende Problem überlegt das Ministerium für Soziales und Wohnen, die Kurzzeitvermietung an Touristen per Erlass zu beschränken. Insgesamt beschäftigen sich Leute von vier verschiedenen Ministerien mit dem Problem.

Die Arbeitsgruppe erarbeitet Lösungsvorschläge, die im April des Jahres präsentiert werden. Ein Sprecher teilte gegenüber Frettabladid mit, dass etwa zwanzig Lösungsansätze bislang gesammelt seien. Diese würden bis April auf etwa zehn zusammengedampft werden. Doch man könne jetzt schon davon ausgehen, dass eine Begrenzung der Vermietungen an Touristen eine zentrale Rolle bei den Lösungen spielen wird.

Eine Umfrage von Frettabladid, Stöð 2 (Kanal 2) und Visir ergab, dass 7 von 10 Leuten eine Begrenzung der Kurzzeitvermietung an Touristen befürworten. Ein Drittel ist gegen jegliche Regulierung.

Eine Untersuchung der Islandsbanki zeigt außerdem, dass mit 2.000 aktiven Angeboten auf Airbnb für Reykjavik ein neuer Höchststand erreicht wurde. Die Nachfrage nach Kurzzeitvermietung, so die einhellige Meinung, wird weiter steigen. Mit Mietpreissteigerung auf allen Sektoren im Schlepptau.

Das Parlament hat bereits ein Gesetz erlassen, das auf die Eindämmung von Kurzzeitvermietungen abzielt. Ab 1. Januar 2017 muss man eine Registrierung vornehmen und eine Lizenz erwerben, um seine Wohnung an Reisende vermieten zu dürfen. Bei Verstößen können Geldbußen von bis zu 1 Mio. IKR (ca. 8.350 EUR) verhängt werden.

Bisher hat dieses Gesetz kaum Wirkung gezeigt. Im Jahre 2016 besuchten ca. 1,7 Mio. Touristen Island. Gemessen an der Einwohnerzahl des Landes, sind es 5 Touristen auf einen Einwohner. Umgerechnet auf ein Land wie Deutschland, wären das unglaubliche 400.000.000 Touristen innerhalb eines Jahres.

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