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Mediales Kuriosum zur falschen Zeit am falschen Ort

Irritation in Finnland nach Übersetzungsfehler – Russland schickt KEINE schwere Artillerie an die Grenze

Mediales Kuriosum in politisch angespannten Zeiten: Ein Übersetzungsfehler in einer aktuellen Meldung der Nachrichtenagentur Reuters hat an diesem Mittwoch auf finnischer Seite zu reichlich Irritation und auch Sorge geführt.

Artillerie Russland 1
Um dieses Kriegsgerät geht es: die schwere russische Panzerhaubitze 2S35 Koalitsiya-SV. (Foto: Vitaly V. Kuzmin / CC BY-SA 3.0)

Aus der mittlerweile korrigierten Meldung ging hervor, Russland sei im Begriff, schweres Kriegsgerät in Form von selbstfahrender Artillerie mit bis zu 70 Kilometern Schussreichweite an die finnische Grenze zu verlegen.

Den nach Finnlands NATO-Beitritt immer schärfer werdenden Grenzkonflikt mit Russland hätte dies zweifellos auf ein völlig neues Niveau gehoben. Helsinki hatte Moskau zuletzt mehrfach beschuldigt, illegale Migranten als Teil einer hybriden Destabilisierungstaktik in den Grenzbereich zu schleusen.

Eine Abkürzung in einem russischen Agenturtext wurde falsch wiedergegeben

Kurzzeitig sah es nach der Reuters-Meldung so aus, dass das Ganze nun auch eine militärische Dimension und Drohkulisse erhielte. Doch dann stellte sich heraus: Eine Abkürzung in einem russischen Agenturtext war falsch wiedergegeben worden. Die schwere Artillerie kommt nicht.

Oder anders gesagt: Sie geht in die Ukraine, wofür die russische Agenturmeldung das Kürzel „SVO“ verwendete, das in seiner gleichbedeutenden Abwandlung „SMO“ für „Special Military Operation“ steht – also beschönigend für den Krieg in der Ukraine.

Das Problem: SVO stand laut Yle.fi einst auch für einen russischen Militärbezirk hoch im Norden. Konkret im finnisch-norwegischen Grenzbereich, was aber als Begriff nicht mehr verwendet wird und somit veraltet ist. Der Militärbezirk Nord war in der Sowjetunion von 1951 bis 1960 aktiv.

Gut, dass sich das geklärt hat, wenngleich die Lieferung in die Ukraine natürlich auch kein Grund zur Freude ist. Ganz im Gegenteil. Einen Screenshot zur Falschmeldung hat Yle.fi unter diesem Link veröffentlicht.

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