Nach Landgang in Kotka
In Finnland gestrandetes Walross verstorben – Rätselraten um Todesursache
Ein Walross, das in den letzten Tagen mehrfach im Südosten Finnlands gesichtet worden und an Land gegangen ist, hat eine tierärztliche Rettungsaktion leider nicht überlebt. Das Tier starb am Dienstag auf dem Weg in das Korkeasaari Wildlife Hospital in Helsinki.
„Das Walross war schon tagsüber in einem schlechten Zustand. Es war sehr ruhig, bewegte sich kaum und atmete schwer“, teilte eine Sprecherin des Korkeasaari-Zoos mit. Die genauen Gründe für den Tod sind bislang unklar.
Experten zufolge dürfte das Walross vor seiner ersten Sichtung in Hamina vor gut einer Woche eine Zeit lang ziellos in der Ostsee unterwegs gewesen sein. In Deutschland, Polen und später in Lettland (LINK: https://www.nordisch.info/lettland/walross-ist-in-liepaja-zu-gast-naechtliche-sichtungen-am-strand/?fbclid=IwAR30F4X9D-kggrTaJ6lLfChc2cFS10yLpFYrXtIIKTCXQZRzrxnlKuAva9k ) war der arktische Gast zuvor bereits aufgetaucht.
Fraglich ist, ob das Walross auf seinem Weg ausreichend Nahrung gefunden hat. Miesmuscheln beispielsweise, die auf dem Speiseplan weit oben stehen, sind in der Ostsee jedenfalls Mangelware.
Gestern soll sich der Zustand des Tieres dann schlagartig verschlechtert haben, nachdem es am Morgen in Kotka an Land gegangen war. Nach intensiven Beobachtungen wurde das Walross schließlich gegen 19 Uhr betäubt und später mühsam in ein Transportfahrzeug verladen.
Laut Yle.fi dauerte die Prozedur mehrere Stunden. Womöglich war das Tier zu diesem Zeitpunkt bereits zu geschwächt, um noch eine realistische Chance zu haben.
Eine gewichtige Rolle bei der Verschlechterung des Zustandes dürfte spielen, dass sich das Walross am Sonntag nach einem Landgang in einem Fischernetz verheddert hat – und nur mit Mühe befreit werden konnte. Am Dienstag folgte dann sein letzter Landgang in Kotka.
Nach dem Tod des Walrosses mehren sich nun scheinbar auch die kritischen Stimmen in der Öffentlichkeit. Die Frage steht im Raum, weshalb dem Tier nicht schon früher und entschiedener geholfen wurde. Vor allem durch die Versorgung mit Futter und Wasser.
„Ich hoffe, die Leute verstehen, dass die Situation für uns alle neu war. Wir haben versucht, dem Tier so gut wie möglich zu helfen, aber es wäre vor dem letzten Landgang äußerst schwierig gewesen, es einzufangen und zu retten“, teilte der Korkeasaari-Zoo mit.
Der Tierkadaver werde nun zur Untersuchung zu einem Pathologen gebracht, heißt es in dem Statement weiter. Man wolle untersuchen, ob der Tod des Walrosses auf seinen schlechten körperlichen Zustand oder auf andere Faktoren zurückzuführen ist.
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