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Seeminen und Abwehrraketen sollen Küste sichern

Estland rüstet gegen Russland

Medienberichten zufolge plant das estnische Verteidigungsministerium, die Militärausgaben des Landes zu erhöhen.

Militär Estland Armee
Scharfschützen der britischen Armee in der Nähe von Tapa in Estland als Teil der NATO-Gefechtsgruppe „Enhanced Forward Presence“ stationiert. (Foto: NATO)
Anvisiert ist eine deutliche Ausweitung der Küstenverteidigung mit Seeminen und Abwehrraketen. Zugleich will das Land seine (dem Westen zugewandten) Nachbarn davon überzeugen, es ihm gleichzutun.

Estland mag flächenmäßig klein sein, aber seine Küstenlinie misst über 1.200 Kilometer. Rechnet man die Inseln dazu, sind es sogar 3.800 Kilometer, was aus Verteidigungssicht eine echte Herausforderung darstellt.

Denn Estland grenzt im Osten an Russland. Also jenen anderen, mit reichlich Unbehagen beäugten und noch dazu waffenstarrenden Nachbarn.

Die Sorge ist, dass Moskau irgendwann ernst machen und sich die baltischen Staaten handstreichartig einverleiben könnte. So war es zuletzt 2014 mit der Krim (Ukraine), ohne dass es dem russischen Präsidenten Wladimir Putin wirklich geschadet hätte. Warum also nicht ein weiteres Mal?

Zwar ist Estland – anders als die Ukraine – NATO-Land, aber für die Entsendung zahlenmäßig ausreichender Truppen könnte es im baltischen Nadelöhr schnell zu spät sein. Darauf kann und will man sich in Estland offensichtlich nicht mehr verlassen.

Das in Planung befindliche Küsten-Verteidigungsprojekt ist einem Bericht des Fachmagazins Defense News zufolge Teil einer ganzen Liste von Modernisierungsmaßnahmen, die im estnischen Verteidigungshaushalt für 2021 mit fast 650 Millionen Euro veranschlagt sind.

Das sind, ganz auf Linie mit US-Präsident Donald Trump, deutlich über 2 Prozent des estnischen Bruttoinlandsprodukts.

Seit vergangener Woche sind die Zahlen offiziell abgesegnet durch die estnische Regierung, wobei das Programm zur Küstenverteidigung über den regulären Verteidigungshaushalt nochmals hinausreicht.

Das Problem: Internen Berechnungen zufolge, könnte es von nun an bis zu drei Jahre dauern, bis sich die Investitionen in militärischer Hinsicht als wirksam erweisen.

Bleibt also zu hoffen, dass Putin artig wartet, bis alles fertig ist.

sh

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