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Militärübung in der Bucht von Narva

Seeminenräumung aus dem 2. Weltkrieg als Übung für internationale Zusammenarbeit

In dieser Woche findet in der Bucht von Narva eine gemeinsame Minenräumungsübung der Marineeinheiten Estlands, Lettlands und Litauens, die 3B Divex 2020, statt, in deren Verlauf die in dem Gebiet verbliebenen Sprengkörper aus der Kriegszeit verlegt und zerstört werden. Dabei werden internationale Interoperabilität und Handlungsroutinen eingeübt.

Seeminenräumung estland
Militärübung 3B Divex 2020 in der Bucht von Narva. (Foto: mil.ee)
1. Leutnant Priit Kaasikmäe, Kommandeur der Tauchertruppe der estnischen Marine, sagte gegenüber dem Nachrichtendienst BNS: „3B Divex ist eine rotierende Veranstaltung von Tauchern aus den drei baltischen Ländern, die wir in diesem Jahr in der Bucht von Narva organisieren. Das Lager der Taucher befindet sich im Hafen von Toila, und das Ziel der einwöchigen Aktion ist in erster Linie die Verlegung von Minen aus der Zeit des Zweiten Weltkriegs an einen sicheren Ort und ihre Sprengung, wenn möglich.“

Im Laufe der Woche werden die Taucher bis zu 30 Stück Munition in Tiefen von bis zu 40 Metern bergen, deren Position zuvor von der estnischen Marine (Merevägi) identifiziert wurde. Einige der Sprengkörper, die vor Ort nicht sicher gezündet werden können, werden zur Sprengung an sichere Orte gebracht.

Sprecher der Marine sagten, die Entfernung von Sprengkörpern aus der unmittelbaren Nähe von Schiffswracks ermögliche es, eine sicherere Umgebung für die anschließende Beseitigung von Ölteppichen und Meereswasserverschmutzung zu schaffen.

Darüber hinaus wurden am Wochenende in den Bezirken Ida-Viru und Lääne-Viru durch die Kampfmittelbeseitigungsteams des Rettungszentrums für Ostestland mehrere Munitionsteile aus der Kriegszeit unschädlich gemacht, berichtet BNS.

Sprecher des Rettungszentrums für Ostestland sagten, dass eine Artilleriegranate, eine Mörsergranate und vier Handgranaten, die im Dorf Mustanina auf dem Gebiet der Stadt Narva-Jõesuu gefunden wurden, am 8. August und eine Artilleriegranate, die im Dorf Loobu in der Gemeinde Kadrina gefunden wurde, am 9. August unschädlich gemacht wurden.

Insgesamt nehmen fast 30 Marinetaucher aus Estland, Lettland und Litauen an der 3B-Divex-Übung teil. Die Spezialausrüstung, die von den Tauchern für Minenabwehrmaßnahmen verwendet wird, ist entmagnetisiert und akustisch schwach, so dass die Taucher in Tiefen von bis zu 55 Metern tauchen und je nach Tiefe des Tauchgangs bis zu vier Stunden unter Wasser verbringen können.

In den letzten 20 Jahren wurden in estnischen Gewässern über 1.400 Sprengkörper, meist Minen und andere Munitionsstücke, die auf dem Meeresgrund lagen, entdeckt und unschädlich gemacht.

ap

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