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Umfassende Restaurierung

England: Legendäre HMS Victory (18. Jh.) in Zukunft mithilfe von KI online begehbar

Künstliche Intelligenz (KI) wird in bislang nicht gekanntem Umfang eingesetzt, um einen Teil des legendären britischen Flaggschiffs HMS Victory von Lord Nelson zu erhalten. Der im Historic Dockyard von Portsmouth liegende Segler wird einem 10-jährigen Konservierungsprogramm unterzogen.

HMS Victory Portsmouth
HMS Victory in der englischen Hafenstadt und Marinestützpunkt Portsmouth. (Foto: Cimosteve / CC0 1.0 Deed)
Die HMS Victory wurde während des Siebenjährigen Krieges gebaut und 1765 fertiggestellt. Sie ist vor allem für ihre Rolle in der Schlacht von Trafalgar im Jahr 1805 bekannt und gilt als das älteste noch „in Betrieb“ befindliche Marineschiff der Welt.

Nun aber wird es Zeit für eine Rosskur. Bei den Renovierungsarbeiten im National Museum of the Royal Navy haben Handwerker bereits verfaulte Beplankung und beschädigte Spanten am Rumpf erneuert.
Im Zuge der Restaurierung sind Wissenschaftler der Universität Southampton dazu übergegangen, KI-Technologie auf Tausende von Bildern des 259 Jahre alten Schiffes anzuwenden. Damit wird verhindert, dass wichtige historische Informationen über die HMS Victory für immer verloren gehen.

Ein Teil des Prozesses ist die detaillierte Dokumentation des Schiffes, bei der hochauflösende Bilder gemacht werden, um digitale 3D-Modelle zu erstellen. Der Prozess wurde durch einen KI-Algorithmus automatisiert, den Dr. Rodrigo Pacheco-Ruiz von der University of Southampton wie folgt beschreibt.

“Das Projekt steht an der Spitze des Einsatzes von KI in der Archäologie“

Image source, Dr Rodrigo Pacheco-Ruiz
Universitätsstudenten helfen mit neuer KI bei der Reparatur der HMS Victory. Die Restaurierungsarbeiten am Schiff begannen im Mai 2022. (Foto: Dr. Rodrigo Pacheco-Ruiz / Universität Southampton)
„Die Bilder sind hochauflösend, komplex und detailliert. Wir Archäologen sind besessen von Details, und wenn die Aufzeichnungen nicht genau gespeichert werden, könnten wichtige historische Informationen für immer verloren gehen“, so Pacheco-Ruiz.

Und weiter: „Das Projekt steht wirklich an der Spitze des Einsatzes von Künstlicher Intelligenz in der Archäologie. Es ist weit entfernt von der traditionellen Vorstellung, wie ein Archäologe seine Projekte vorantreibt.“

Nach Angaben der BBC werden die Daten im Projektverlauf so verschweißt, dass Interessenten das beliebte Kriegsschiff in Zukunft online besichtigen können, statt es persönlich zu besuchen. Die Restaurierung soll in 10 Jahren abgeschlossen sein, die Kosten belaufen sich auf 40 Millionen Pfund.

Amy Adams, Leiterin der Abteilung Information und Zugang zu den Sammlungen des National Museum of the Royal Navy, sagte dazu: „Die Möglichkeit, Wissen weltweit zu teilen und immer mehr Menschen für die maritime Geschichte unseres Landes zu begeistern, ist enorm.“

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