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Kosten Curry-Gerichte bald 30 Euro?

England: Indische Restaurants schlagen Alarm wegen Preisentwicklung – „Lage ist düster“

Kulinarisch betrachtet gehören indische Curry-Restaurants mit zum Besten, was England zu bieten hat. Da legt sich der Autor dieses Artikels aus eigener Erfahrung gerne fest – und duldet ausnahmsweise keinen Widerspruch.

Indische Restaurants Großbritannien
„Düsterer Lage“ für die Branche. Indisches Restaurant Dipali in Palmers Green, London. (Symbolbild: Alena Kr. / depositphotos.com)
Umso schrecklicher, dass es vielen Betreibern – stellvertretend für die gesamte Essensbranche – von Woche zu Woche schlechter zu gehen scheint. Zu hoch sind einfach die laufenden Kosten geworden. Vor allem die stark gestiegenen Preise für Energie und Zutaten gehen an die Substanz.

Laut einem BBC-Bericht müssten Restaurantbesitzer ein einfaches Curry-Gericht derzeit für sage und schreibe 30 Euro und mehr anbieten (25-30 Pfund), um kostendeckend arbeiten zu können. Problem nur: Bei solchen Preisen kommt / käme niemand mehr ein Curry essen.

Beschrieben wird die Situation eines Restaurantbetreibers aus der Millionenstadt Birmingham, die sozusagen als ein Hotspot für die indische Küche im Vereinigten Königreich gilt. Im Interview schildert dieser, in welch „düsterer Lage“ sich seine Branche ohne gezielte staatliche Hilfe befinde.

„Wir haben wirklich sehr zu kämpfen. Vor allem bei den jüngsten Preiserhöhungen glaube ich, dass wir den Winter nicht überstehen werden. Ganz zu schweigen vom nächsten Jahr. Zuletzt hatten wir wegen der Corona-Pandemie schon Probleme mit Personal- und Fachkräftemangel“, so der Besitzer.

Doch seit diesem Jahr kämen noch Kostensteigerungen ins Spiel, die einfach ruinös seien. „Je höher die Preise, die wir an die Kunden weitergeben müssen, desto weniger Gäste werden wir haben“, schildert er anschaulich den Teufelskreis, der auch in Birmingham längst Realität ist.

Bitter ist zudem, dass das Ende vieler Curry-Häuser gleichbedeutend mit dem Ende einer Tradition wäre. Denn viele Familien mit Wurzeln in Indien, einst Kolonie des Empire, haben einen Teil ihres kulturellen Erbes über Generationen hinweg sozusagen auf dem Teller weitergegeben.

„Wir werden eine Art Institution verlieren, wenn wir nicht in der Lage sind, etwas zu tun. Alle unsere Familienmitglieder sind im ganzen Land in diesem Gewerbe tätig und erleben genau das Gleiche wie wir“, so die ernüchternde Analyse des Interviewten. „Es ist eine wirklich dunkle Zeit für die Branche.“

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