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„Es gibt ein wachsendes Bewusstsein für die stattgefundene Täuschung“

Der Brexit ist gescheitert – „Wir müssen in die Mitte Europas zurückkehren“, so Lord Heseltine

Michael Raymond Dibdin Heseltine, kurz Baron Heseltine, ist ein britischer Politiker der Conservative Party (Tories), und er nimmt kein Blatt vor den Mund, was den Brexit angeht.

Lord Heseltine, konservativer Politiker und ehemaliger Stellvertretender Premierminister Großbritanniens, möchte zurück in die EU. (Foto: Chatham House / CC BY 2.0)
Es sei an der Zeit, zuzugeben, welchen Schaden der Brexit verursacht habe, so Heseltine.

Lord Heseltine hat dazu aufgerufen, dass Großbritannien nach dem Scheitern des Brexit „seine Position im Zentrum Europas“ wiederherstelle, berichtet berichtet The Independent.

Der altgediente konservative Politiker, der bereits zu Lebzeiten Margaret Thatchers wichtige Ämter in seiner Partei innehatte, warf den heutigen politischen Führern vor, den Schaden zu leugnen, der durch den Austritt Großbritanniens aus der EU entsteht.

Der ehemalige stellvertretende Premierminister unter John Major sagte, es sei an der Zeit, „dass dem britischen Volk die Wahrheit gesagt wird“, zitiert ihn der Independent.

In einem Beitrag für die Zeitung legte Lord Heseltine die Schwachstellen des Brexit offen, von einem Mangel an qualifizierten Arbeitskräften, der das Wirtschaftswachstum bremst, bis hin zu Handelsabkommen mit Australien und Neuseeland, die „so schädlich für die Landwirte“ sein werden.

„Die Stimmung ändert“, so Heseltine.

„Es gibt ein wachsendes Bewusstsein für die Täuschung, die stattgefunden hat, und die Lügen, die ihr zugrunde lagen“, schreibt Lord Heseltine.

Eionsatz für den Wiedereintritt in die EU

Lord Heseltine ist ein Brexit-Gegner und hat die Befürworter des Verbleibs in der EU dazu aufgerufen, „niemals aufzugeben“ und sich für einen Wiedereintritt in die EU einzusetzen.

Seine Äußerungen kommen zu einem Zeitpunkt, da Umfragen zeigen, dass das Bedauern unter den Leave-Wählern, also den Brexit-Befürwortern, ein Rekordhoch erreicht hat und mehr Wähler als je zuvor den Brexit als gescheitert ansehen.

Eine aktuelle YouGov-Umfrage ergab, dass nur ein Fünftel der Leave-Befürworter den Brexit für einen Erfolg hält.

Der ranghohe Tory-Abgeordnete Tobias Ellwood hat die Regierung aufgefordert, engere Beziehungen zu Europa anzustreben, da ein Wiedereintritt in den Binnenmarkt die Krise bei den Lebenshaltungskosten lindern könnte.

Am Samstag sagte Ellwood, so der Independent, Großbritannien werde „einen besseren Brexit-Deal brauchen“. „Jeder weiß das, wagt aber nicht, es anzusprechen.“

Von Anfang an zum Scheitern verurteilt

In einem vernichtenden Urteil über den Brexit sagte Lord Heseltine, das Projekt sei von Anfang an zum Scheitern verurteilt gewesen.

„Der Brexit basierte von Anfang an nicht auf begründeten Argumenten oder detaillierten Strategien“, sagte er. „Die Kost bestand aus Slogans, die mit den bekannten Zielen des Pöbels verwoben waren: dem öffentlichen Dienst, Ausländern, Einwanderern und Brüssel.“

„Es ist an der Zeit, unsere Position im Zentrum Europas wiederherzustellen.“

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