Internationale Studie zu Klimawandel
75 % der jungen Menschen finden Zukunft „beängstigend“
Hieß es nicht mal, die Zukunft gehöre der Jugend? Sicherlich, das tut sie immer noch, nur scheint sich bei jungen Menschen der Gedanke an die Zukunft gerade derart zu verfinstern, dass viele mit einem Gefühl von „Beängstigung“ auf die kommenden Jahre und Jahrzehnte zu blicken scheinen.
Zu diesem betrüblichen Ergebnis kommt eine aktuelle Studie über den Themenkomplex Klimawandel, die die Universität Bath aus England mit fünf Partnerhochschulen durchgeführt hat.
Dem zugrunde liegt eine Befragung von rund 10.000 Personen aus insgesamt 10 Ländern, die sich allesamt im Alter von 16 bis 25 Jahren befinden. Es ist damit die größte Erhebung ihrer Art – und ihre Ergebnisse lassen aufhorchen.
Den Daten zufolge zeigen sich derzeit international viele junge Menschen „extrem besorgt“ über den Klimawandel und dessen Auswirkungen auf das Leben der kommenden Dekaden. Genau, auf die Zukunft, die ja der Jugend gehört.
Insgesamt 75 Prozent der Befragten gaben an, dass „die Zukunft beängstigend ist“. Zugleich sei laut Euronews erkennbar, dass das Erleben von „Klimaangst“ bei jungen Menschen immer stärker mit politischem Handeln bzw. Nicht-Handeln assoziiert werde.
So gaben fast 60 Prozent an, dass ihre jeweilige Regierung „mich und/oder künftige Generationen betrügt“. 64 Prozent bestätigen das, indem sie sagen, ihre Regierung tue nicht genug, um die Klimakatastrophe zu verhindern.
Zudem gab fast die Hälfte der Befragten an, Klimaangst und -beklemmung würden ihr tägliches Leben beeinflussen. 55 Prozent haben das Gefühl, weniger Lebens-Chancen als die Generation ihrer Eltern zu haben. Und rund 40 Prozent gaben an, aufgrund der Klimaproblematik mit Blick auf den eigenen Kinderwunsch sehr zögerlich zu sein.
Caroline Hickman von der Universität Bath und die Klimapsychiatrie-Allianz sind Mitautoren der Studie. „Die Untersuchung zeichnet ein erschreckendes Bild davon, wie weit verbreitet Klimaängste bei unseren Kindern und Jugendlichen sind“, teilte Hickman mit.
Und weiter: „Die Studie deutet klar darauf hin, dass ein hohes Maß an psychischer Belastung bei Jugendlichen mit der Untätigkeit der Politik zusammenhängt. Die Angst unserer Kinder ist völlig rational angesichts der unzureichenden Reaktionen der Politik auf den Klimawandel.“
„Was müssen die Regierungen noch alles hören?“, fragt die Wissenschaftlerin. Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer der Studie kamen aus dem Vereinigten Königreich, aus Finnland, Portugal, Brasilien, Frankreich, Australien, den Vereinigten Staaten, Indien, Nigeria und von den Philippinen.
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