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Weiter großes Rätselraten

Dänemark: Erschütterungen auf Bornholm waren Resultat von „Ereignis“ in der Atmosphäre

Auch zwei Tage nach den mysteriösen Erderschütterungen im Osten der dänischen Insel Bornholm tappen die Experten weiter im Dunkeln. Neu ist lediglich die Erkenntnis, dass nahezu sicher ein „Ereignis“ in der Atmosphäre (und nicht am Boden) der Hauptgrund war.

Bornholm Sonnenuntergang
Zeit, dass wieder Ruhe einkehrt auf Bornholm. Denn seit Tagen wird wild über die erdbebenartigen Erschütterungen im Osten der Insel spekuliert. (Foto: Artem Shuba)

Ansonsten spricht das GEUS-Institut, der Geologische Dienst für Dänemark und Grönland, mit Blick auf die erdbebenartigen Erscheinungen und das akustisch registrierte Grollen am Samstagnachmittag gegen 15.00 Uhr weiterhin von „Druckwellen einer unbekannten Quelle“.

Vom Tisch sind damit die zunächst für möglich gehaltenen Annahmen, dass ein schwaches Erdbeben in Polen oder eine Sprengung / Explosion irgendwo am Boden der Auslöser für die Erschütterungen war. Bleibt also die Atmosphäre.

Weiter wollte oder konnte sich das GEUS-Institut auf Anfrage des dänischen Rundfunks nicht zu der Angelegenheit äußern. Auch das dänische Verteidigungskommando war an diesem Montag nicht zu einer Stellungnahme bereit. Die Inselpolizei ebenfalls nicht.

Anfragen an mehrere Fachressorts: keine plausiblen Erklärungen zur Ursache

Also hat DR.dk andere Experten zu den Vorfällen befragt. Aber auch hier erhielten die Rechercheure allenfalls vage Andeutungen und Vermutungen zur möglichen Ursache der Erschütterungen. Wirklich erklären kann sich das Phänomen aktuell niemand.

Immerhin besteht nach Ansicht eines DR-Wettermoderators die Möglichkeit, dass die atmospärischen Bedingungen am Samstag in Bornholm die Übertragung von Schallwellen begünstigt haben könnten. Als Produkt einer sogenannten Inversionswetterlage.

Insel Bornholm Landkarte
Die Lage der Insel Bornholm weit im Osten Dänemarks. (Eigene Darstellung / Wikipedia)

Aber ansonsten? Fehlanzeige. Könnte es eine militärische Explosion gewesen sein?, wurde etwa der unabhängige Verteidigungsexperte Hans Peter Michaelsen gefragt. Ein Überschallknall durch schnelle Militärflugzeuge oder Raketen sei natürlich immer möglich, so seine Antwort.

„Aber ich habe noch nie davon gehört, dass es zu den rumpelnden Erschütterungen kommt, die wir auf Bornholm gemessen haben“, sieht Michaelsen in seinem Fachbereich wenig plausible Anhaltspunkte für die Vorfälle am Samstag.

Militärexperte: „Theoretisch möglich. Aber wer – und warum?“

Es falle ihm auch schwer zu glauben, dass die Explosion selbst in der Atmosphäre stattgefunden haben soll. „Theoretisch wäre es möglich, aber ich kann mir einfach nicht vorstellen, wer das getan haben könnte – und warum.“

Nächster Versuch: Himmelsköper. Die Astrophysikerin Tina Ibsen teilte auf Anfrage mit, einen Meteoriteneinschlag bei Tag für unwahrscheinlich zu halten, da es zu einem solchen Ereignis keinerlei Hinweise gebe. Weder von Bornholm noch von weiter entfernt. Nichts.

„Ich kann mich nicht erinnern, dass es ein ähnlich unerklärliches Ereignis schon einmal gegeben hat. Ich habe auch keine Vermutungen, ob es etwas in der Atmosphäre gibt, das ein solches Ereignis verursachen könnte“, sagte Ibsen. Das Rätselraten geht also weiter. Oder einfach Schwamm drüber?

Augen- und Ohrenzeugen haben am vergangen Samstag ab ungefähr 15.00 Uhr von teils starken Erderschütterungen und Grollgeräuschen im Osten von Bornholm berichtet. Dutzende Meldungen dieser Art sollen die Inselpolizei erreicht haben.

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