Finderpaar wegen Schwarzmarkthandel inhaftiert
Gefunden, gestohlen: Vermisste Münze aus Wikingerschatz überraschend aufgetaucht
Ein wertvolles Geldstück aus einem gestohlenen Wikingerschatz ist überraschend in Croydon (London) zum Verkauf angeboten worden. Blick zurück: George Powell und Layton Davies aus Wales hatten 2015 über 300 Silbermünzen sowie Goldschmuck auf einem Acker in Herefordshire entdeckt.

Hätten die beiden Sondengänger ihren Fund gemeldet, wären sie heute steinreich. Stattdessen entschieden sie sich für den Schwarzmarkt – und landeten im Gefängnis. Zehn Jahre später fehlen immer noch mehr als 230 Münzen aus dem Hort. Die Polizei ermittelt weiterhin.
2019 wurden Powell und Davies in Pontypridd wegen Diebstahls verurteilt. Bei der Urteilsverkündung erklärte der Richter vor dem Crown Court in Worcester, die beiden Täter hätten „vom Volk gestohlen“.
Fotos der beiden zeigten über 300 Münzen in einem frisch ausgehobenen Erdloch – gefunden wurden bislang nur 72 davon. Die Polizei geht davon aus, dass der Rest in den Händen internationaler Verbrechernetze ist. Nun wurde ein weiteres Exemplar in London gesichtet.
Verlorene Geschichte im Umlauf
„Unsere Kollegen von der Metropolitan Police haben uns informiert, dass eine Münze, vermutlich Teil des Herefordshire Hoards, in Croydon zum Verkauf angeboten wurde“, so ein Ermittler der West Mercia Police.
„Wir prüfen derzeit, wie die Münze nach London gelangt ist.“
„Ein Großteil des Schatzes ist nach wie vor verschwunden. Wir behalten alle Möglichkeiten im Blick.
„Sobald weitere Stücke auftauchen, werden wir sie genau untersuchen“, heißt es dort weiter. Die Münzen stammen laut Experten aus der angelsächsischen Zeit und wurden vermutlich von Wikingern versteckt.
Zum Schatz gehörten außerdem ein goldener Ring aus dem 9. Jahrhundert, ein Kristallanhänger, ein Drachenarmreif und ein Silberbarren. Die Sammlung soll bald im Hereford Museum and Art Gallery ausgestellt werden, das gerade für 22 Millionen Pfund renoviert wird.
Dank einer Spendenaktion über 776.250 Pfund kehrt der Schatz nun Stück für Stück nach Herefordshire zurück – inklusive eines eigenen Ausstellungsraums. „Wir würden uns sehr freuen, wenn auch die restlichen Teile dieses außergewöhnlichen Schatzes wieder dorthin gelangen, wo sie hingehören – nach Herefordshire“, teilte ein Sprecher des Museums laut BBC mit.