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Bei Deicharbeiten in Yorkshire

Römische Lebensart in England: 2.000 Jahre alte Austernzucht entdeckt

Am Ufer der Humber-Mündung ist bei Deicharbeiten eine mutmaßlich frührömische Anlage zur Zucht von Austern entdeckt worden. Logistisch passt der Fund mit einer ehemaligen römischen Siedlung in der Nähe von Weeton in East Yorkshire zusammen.

Römisches Reich Austernzucht England
Man nimmt an, dass die Austern auf Muschelbänken natürlich gewachsen sind. (Foto: Environment Agency)
Dazu muss man wissen: Austern wurden von wohlhabenden Römern sehr geschätzt, als Proteinquelle und Statussymbol. Berichten zufolge sollen die großen Vorkommen der Delikatesse in Britannien sogar Julius Cäsars Entscheidung beeinflusst haben, dort einzumarschieren.

Nach Angaben von York Archaeology konnten bei den Untersuchungen am Fundort große Mengen von Austernschalen geborgen werden. Man geht davon aus, dass die Römer sie auf einem Muschelriff natürlich heranzogen – anders als bei der sogenannten Leinenkultivierung.

Archäologin Jennifer Morrison dazu: „Es war wirklich erstaunlich, bei den Ausgrabungen auf eine solche Größendimension zu stoßen. Wir wissen, dass britische Austern in Rom sehr geschätzt wurden. Möglicherweise exportierte man sie von hier auch nach Italien.“

Zu Cäsars Zeiten wurden Austern zum gefragten Luxusprodukt

Zwischen Outstrays und Skeffling am Nordufer des Humber-Flusses – in diesem Gebiet entstehen 250 Hektar neues Feuchtgrünland mit Salzwiesen und Wattflächen. (Foto: Environment Agency)
Austern werden seit mindestens 2.500 Jahren kultiviert, Aufzeichnungen verschiedener Kultivierungspraktiken reichen bis ins 4. Jahrhundert vor Christus zurück. Zu Zeiten Julius Cäsars (100 bis 44 vor Christus) wurden Austern schließlich zum gefragten Luxusprodukt.

Zu dem Fund in Yorkshire kam es, weil dort laut BBC seit Jahren ein Teil der Deiche neu arrangiert wird. In dem Gebiet sollen 250 Hektar neues Feuchtgrünland mit Salzwiesen und Wattflächen entstehen. Von Austernzucht ist bislang keine Rede.

Generell können Austernriffe dazu beitragen, Küstenlinien vor Erosion zu schützen. Sie gelten einerseits als stabilisierend für den Meeresboden und andererseits als natürliche Barriere, um die Wellenenergie zu absorbieren.

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