Massenproduktion in der Bronzezeit
Archäologen entdecken 4.500 Jahre altes Kinderspielzeug aus Massenproduktion
Schon vor 4.500 Jahren griffen Eltern in Syrien gezielt zu Spielzeug, um ihre Kinder zu unterhalten – und bedienten sich dabei eines gut etablierten Marktes. Neue Forschungsergebnisse des Dänischen Nationalmuseums belegen: In der antiken Stadt Hama, Syrien, wurden Tonrasseln in Massen von professionellen Töpfern hergestellt und offenbar auf Märkten verkauft.
„Die Tonmischung der Rasseln entspricht exakt der von hochwertiger Keramik aus Hama. Das zeigt, dass sie Teil des regulären Töpferhandwerks waren – keine Einzelstücke, sondern Serienprodukte“, erklärt Mette Marie Hald, leitende Forscherin am Dänischen Nationalmuseum und Mitautorin der Studie, die in der Fachzeitschrift Childhood in the Past erschienen ist.
„Dabei zeigen sie vor allem eines: Eltern wollten schon damals ihre Kinder beruhigen, fördern und auch mal ablenken – so wie wir heute mit einem Beißring oder Tablet“, sagt Hald.
Entwickelte Wirtschaftsstrukturen in der Bronzezeit
Neben dem kulturellen Einblick offenbart die Studie auch wirtschaftliche Strukturen: Bereits in der Bronzezeit existierte ein Markt für Babyspielzeug.
„Vielleicht hat ein Vater auf dem Heimweg spontan eine Rassel als Mitbringsel gekauft“, so Hald. „Solche Alltagsmomente verbinden uns mit der Vergangenheit – ganz ohne Mythen und Monumente.“
Finanziert wurde das Projekt vom Unabhängigen Forschungsfonds Dänemark.