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„Großer Moment“

Wales: Regierung will über Verbot von Windhundrennen beraten – dank erfolgreicher Petition

Bürgerbeteiligung ist ja ein politisches Thema der Stunde. Dazu passt: In Wales hat eine Petition zum Thema Tierwohl derart viel Staub aufgewirbelt, dass die Regierung nun tatsächlich über konkrete Schritte nachdenkt – hin zu einem Verbot.

windhunde rennen
In Wales läuft es möglicherweise auf ein Verbot von Windhundrennen hinaus. Allein die Debatte ist für Tierschützer schon ein „großer Moment“. (Foto: depositphotos.com)

Konkret geht es um Windhundrennen, die führenden Tierschutzorganisationen wie der RSPCA schon lange ein Dorn im Auge sind. Eine Petition gegen den Wettsport haben zuletzt 35.000 Menschen in Wales unterzeichnet. Und siehe da: Die Politik hat angebissen.

Ein Sprecher der walisischen Regierung sagte, die Minister würden nach einer Debatte im März über die nächsten Schritte nachdenken. Das Wohlergehen der Hunde müsse „höchste Priorität“ haben, was übrigens auch der Dachverband der Rennen so sieht. Was soll er auch sonst sagen?

Viel wichtiger: Laut BBC wird die Öffentlichkeit demnächst im Rahmen einer Konsultation der walisischen Regierung um ihre Meinung zum Verbot von Windhundrennen gebeten. Für den RSPCA ist allein die Ankündigung schon ein „großer Moment“ für den Hundeschutz.

Dr. Samantha Gaines, Abteilungsleiterin des RSPCA, sagte: „Solange dieser Sport erlaubt ist, werden Hunde im Namen der Unterhaltung unnötig der Gefahr schwerer Verletzungen und des Todes ausgesetzt.“

Ein von der Regierung einberufener Ausschuss wird sich mit dem Thema ab sofort eingehend beschäftigen. Wie es heißt, hat sich die Mehrheit des Gremiums bereits für ein schrittweises Verbot von Windhundrennen ausgesprochen.

Ob die Regierung mitzieht, ist freilich noch offen. „Das Ergebnis der Konsultationen und die zu treffenden Maßnahmen können nicht vorweggenommen werden“, teilte ein Sprecher hierzu mit. Das Thema steht auf der Tagesordnung, immerhin.

In Wales gibt es noch eine aktive Rennbahn für Windhunde. Sie ist in Ystrad Mynach, und dort blickt man freilich mit Skepsis auf das, was da kommen könnte. Die Leitung von „Valley Greyhounds“, wie die Anlage heißt, teilte mit, sie sähe keinen Unterschied zwischen Pferde- und Windhundrennen.

„In den 40 Jahren, die ich hier arbeite, gab es noch nie eine Beschwerde“, sagte ein Mitarbeiter auf Anfrage. Zugleich weist man hier auf die Möglichkeit hin, dass der Rennsport ja in den Untergrund gehen könnte, wenn man ihn verbietet. So hat halt jeder seine Argumente.

Unser QUIZ zum Thema WALES

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