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Archäologie in Schweden

Drei Schiffswracks aus dem 17. Jahrhundert im Herzen Göteborgs gefunden

Gleich drei 400 Jahre alte Schiffswracks wurden bei Bauarbeiten im Zentrum Göteborgs gefunden.

Schiffswrack Göteborg
Göteborg verfügt über eine lange Schifffahrtstradition. (Foto Arkeologerna, SHM)
Die Wracks wurden bei archäologischen Grabungen im Zusammenhang mit Bauarbeiten für die neue Eisenbahnlinie Västlänken in Göteborg gefunden, und die Funde waren nicht völlig unerwartet, wie eine Pressemitteilung der Staatlichen Historischen Museen Schwedens (SHM) gestern berichtet. Archäologen der SHM graben die Schiffe zur Stunde aus.

Dank seiner günstigen Lage an der schwedischen Westküste verfügt Göteborg über eine lange Tradition in der Handelsschifffahrt. Auch die schwedische Ostindien-Kompanie war dort beheimatet.

Göteborg hat eine lange Geschichte als bedeutendes Zentrum des schwedischen Schifffahrtshandels. Dies ist unter anderem der schwedischen Ostindien-Kompanie und ihrer günstigen Lage an der Küste Westschwedens zu verdanken.

Die Wracks wurden im Packhusplatsen gefunden, einem stillgelegten Hafen namens Masthamnen. Der Hafen wurde ab dem 17. Jahrhundert genutzt und war Teil der Verteidigunglinie der Stadt, wurde jedoch Mitte des 19. Jahrhunderts zugeschüttet. Dabei blieben die Schiffe, die wahrscheinlich im Hafen gesunken waren, auf dem Meeresgrund liegen.

Schiffswrack Schweden
Die neuen stadtgeschichtlichen Erknenntnisse sollen bei der Stadtplanung berücksichtigt werden. (Foto Arkeologerna, SHM)
„Ihre Größe lässt darauf schließen, dass es sich um Frachtschiffe gehandelt hat, die dazu benutzt wurden, um Güter über kürzere Strecken zu transportieren“, sagte die Archäologin Carina Bramstång Plura, die für die archäologischen Ausgrabungen des Projekts Västlänken verantwortlich ist. „Es wird interessant sein, zu sehen, ob wir auch die Reste der Fracht finden werden, zum Beispiel in den Schichten zwischen den Planken, das würde uns einiges darüber verraten, was damals mit den Schiffen transportiert wurde.“

Die Schiffe sind aus Eichenholz und in Klinkerbauweise gefertigt, einer alten Bootsbautechnik, die schon bei Wikingerschiffen verwendet wurde, wobei sich die Beplankungsbohlen überlappen. Sie waren wahrscheinlich zwischen 15 und 20 Meter lang.

Mira Andersson Ovuka, Umweltmanagerin bei der schwedischen Verkehrsverwaltung, sagte zum Schiffsfund: „Die Überreste in Masthamnen sind sehr interessant, sie werden zu neuen Erkenntnissen über die Stadtgeschichte führen. Im Zusammenhang mit dem Bau der Bahnverbindung Västlänken dachten wir uns schon, dass wir auf die archäologisch relevante Überreste stoßen könnten, und daher die Erlaubnis für die von uns vorgenommenen Eingriffe beantragt. Wir arbeiten minimalinvasiv und nutzen das neue Wissen, indem wir die stadtgeschichtlichen Erknenntnisse in die Planung und Gestaltung der Anlage einfließen lassen.“

Meeresarchäologen sollen nun helfen, die Schiffe zu bergen und zu untersuchen.

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ap

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