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Wie entscheiden die Sicherheitsbehörden?

Schweden: Salwan Momika hat zwölf weitere öffentliche Koranverbrennungen beantragt

Der in Schweden lebende Exil-Iraker Salwan Momika, der mit einer Koranverbrennung und weiteren Provokationen in Teilen der muslimischen Welt weit mehr als massive Kritik ausgelöst hat, möchte seiner Fundamentalkritik erneut öffentlich Ausdruck verleihen. Und zwar gleich mehrfach.

Koranverbrennung 1
Der Koran, das heilige Buch, stand in Schweden zuletzt mehrfach im Zentrum anti-islamischer Protestaktionen. (Foto: sayyed shahab-o- din vajedi / CC BY 4.0)

Medienberichten zufolge hat Momika zu Beginn dieser Woche die öffentliche Verbrennung von gleich zwölf weiteren Koranen offiziell beantragt. Im schwedischen Radio heißt es dazu, die Sicherheitsbehörden würden den Sachverhalt aktuell prüfen.

Weiter heißt es, der Antragsteller habe seine Verbrennungsaktionen unter anderem für Stockholm, Malmö und Örebro angekündigt. Die Stockholmer Polizei wird dazu sinngemäß zitiert, man werde öffentliche Versammlungen so weit wie möglich genehmigen. So weit wie möglich…

Die schwedischen Behörden haben eine mehr als heikle Entscheidung vor sich

Dass der Antrag mehr als heikel ist, zeigen die Reaktionen auf die letzten Aktionen Momikas in mehreren islamischen Ländern. Es gab und gibt öffentliche Aufrufe zu Gewalt gegen schwedische Einrichtungen / Personen im Ausland und in Schweden selbst.

Im Juli etwa stürmten mehrere hundert Demonstrierende die schwedische Botschaft in der irakischen Hauptstadt Bagdad. Erst vor gut zwei Wochen schlug ein Brandbombenanschlag auf die schwedische Botschaft in Beirut fehl.

Zudem wurden Terrorwarnstufen und Grenzkontrollen in Schweden und Dänemark hochgefahren. Nur ein paar Beispiele, die zeigen, in welch angespannte Lage hinein die Behörden nun entscheiden müssen, ob und wo für sie das Demonstrationsrecht ein Ende hat.

Momika selbst stammt aus einer nordirakischen Stadt, in der über 90 Prozent der Einwohner einen christlichen Hintergrund haben. Die betreffende Stadt – Karakosch – wurde 2014 von der Terrororganisation Islamischer Staat (IS) angegriffen.

2018 kam Momika als Asylsuchender nach Schweden, wo er mit seinen zwei Kindern in einer kleinen Gemeinde unweit von Stockholm lebt. Momika bezeichnet sich als „freien Atheisten“. In Medienberichten der islamischen Welt kursiert hingegen das Bild eines enthemmten Opportunisten.

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