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„Propagandisten fordern Invasion“

Schweden: Laut Ukraine-Präsident Selenskyj plant Russland die Einnahme von Gotland bis 2028

Dass Russland im Ostseeraum gegenüber der NATO deutlich an Einfluss verloren hat, lässt sich leicht an der Landkarte ablesen. Finnland ist dem westlichen Militärbündnis bereits beigetreten, Schweden dürfte recht bald folgen. Geografisch ist der NATO-Kreis um die Ostsee so gut wie geschlossen.

Schwedische Panzer
Schwedische Panzer patrouillierten Anfang 2022 als Antwort auf „verstärkte russische Aktivitäten in der Region“ auf der Insel Gotland. (Symbolbild: 7th Army Training Command, CC BY 2.0)

Herrscht damit Ruhe in der Region? Wenn es nach Ukraine-Präsident Wolodymyr Selenskyj geht, ist das Ganze mit größter Vorsicht zu genießen. Er selbst weiß schließlich am besten, wozu Russland bereit ist, wenn man sich in der Führung etwas in den Kopf gesetzt hat.

Bei einem Treffen der sogenannten JEF-Staaten (Joint Expeditionary Force) wurde Selenskyj an diesem Freitag daher nicht müde zu betonen, dass Moskaus Ambitionen im Ostseeraum seiner Ansicht nach mitnichten kleiner geworden seien.

Im Gegenteil, in seiner Videoansprche warnte er die Teilnehmenden aus Estland, dem Vereinigten Königreich, Schweden, Finnland, den Niederlanden, Lettland, Litauen, Norwegen, Dänemark und Island, sich auf massive Destabilisierungsversuche Moskaus im Ostseeraum einzustellen.

Sozusagen als Vorstufe Putins, auf die dann nach Selenskyjs Worten noch in diesem Jahrzehnt – bis möglicherweise 2028 – der militärische Griff Russlands nach der schwedischen Großinsel Gotland erfolgen könnte.

Strategisch wäre dies in der Tat ein gewaltiger Gewinn für Moskau, auch das verrät die Landkarte. „Die Besetzung von Gotland bedeutet die Kontrolle über die gesamte Ostseeregion. Daher ist klar, dass russische Staatspropagandisten die Einnahme der Insel fordern“, so der ukrainische Präsident.

Gegründet wurde die JEF 2014 als multinationale Expeditions- und schnelle Eingreiftruppe

Passenderweise fand das Gipfeltreffen der JEF-Staaten auf Gotland statt. Dies sei ein „starkes Signal an einem sehr symbolträchtigen Ort, an dem die Staatsoberhäupter über die Sicherheit Europas und den langfristigen Schutz unserer Länder sprechen“, zitiert ERR.ee Selenskyj.

Die JEF konzentriert sich als Bündnis auf den hohen Norden und den Nordatlantik sowie die Ostsee. Sobald erforderlich, würde das Vereinigte Königreich als größtes Mitglied die militärische Führung übernehmen und Unterstützung von den übrigen Mitgliedsstaaten erhalten.

Gegründet wurde die Joint Expeditionary Force 2014 von Großbritannien. Die multinationale Expeditions- und schnelle Eingreiftruppe soll bei Gefahr in der Lage sein, umgehend 10.000 Soldatinnen und Soldaten zu mobilisieren.

Neben möglichen Militäreinsätzen zum Selbstschutz können auch Friedensmissionen oder humanitäre Einsätze zum Spektrum der JEF-Truppen gehören. Vor allem aber will das Bündnis sagen, dass es besser ist, es in Ruhe zulassen. Ein Ohr, auf dem Putin möglicherweise taub ist.

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