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Starker Treibstoffgeruch in der Pukavik-Bucht

Schweden: Bei Hörvik auf Grund gelaufene Fähre verliert Öl und Diesel – 70 Menschen evakuiert

Die Ostseefähre „Marco Polo“ der Reederei TT-Line ist an diesem Sonntag vor Hörvik / Sölvesborg mit 70 Menschen an Bord auf Grund gelaufen. Aus dem Schiff sind in der Folge Diesel und Öl ausgelaufen, was nach Medienangaben zu starkem Treibstoffgeruch in der Pukavik-Bucht führte.

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Die im Süden Schwedens auf Grund gelaufene Ostseefähre „Marco Polo“: 150 Meter lang, bis zu 215 Passagiere finden Platz. (Foto: TT-Line)

In den frühen Morgenstunden ging die Meldung ein, dass die Fähre auf ihrer Fahrt von Trelleborg nach Karlshamn in flaches Wasser geraten war. Aus noch ungeklärten Gründen scheint sie zuvor von der Normroute abgewichen zu sein. Eine strafrechtliche Untersuchung wurde bereits eingeleitet.

Als erste Hilfsmaßnahme wurden umgehend Schlepper zum Unglücksort gerufen. Kurz nach 9.00 Uhr teilte die schwedische Schifffahrtsbehörde dann mit, es sei notwendig, alle Passagiere und das für die weitere Schadensanalyse nicht benötigte Personal in den Hafen von Karlshamn zu evakuieren.

„Dies geschah nicht, weil die Gefahr bestand, dass das Schiff sinken könnte“, teilte Fredrik Strömbäck vom Seenotrettungszentrum JRCC mit. Es sei lediglich um die Untersuchung des Schadens gegangen, wegen der das Schiff auf unabsehbare Zeit an Ort und Stelle bleiben müsse, so die Einordnung.

Von den 70 Menschen an Bord waren 29 Teil der Crew. Laut einem Bericht auf SVT.se waren die Passagiere angehalten, nur das Nötigste mitzunehmen. LKW und Autos blieben an Bord, weshalb sich die Betroffenen auf erhebliche Verzögerungen bei der Weiterreise einzustellen hatten.

Eine Touristin sagte: „Sie haben mich bis morgen in einem Hotelzimmer untergebracht. Hoffentlich kommt mein Auto bis dahin nach, ich muss wahrscheinlich geduldig sein.“ Ähnlich ungewiss äußerten sich auch Personen, die beruflich an Bord waren.

Starker Nebel behinderte die Ermittlung der Größe des Treibstofflecks erheblich

Sorgen bereitete bis zum Sonntagabend vor allem der aus einem Leck im Rumpf ausgetretene Treibstoff. In einer Pressemitteilung sprach die Gemeinde Sölvesborg von starker Geruchsentwicklung entlang der Küste bis weit hinein ins Festland.

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Der ungefähre Ort des Unglücks nahe Hörvik im Süden von Schweden. (Eigene Darstellung / NordNordWest / CC BY-SA 3.0)

Nach Angaben von Experten ist der Geruch allerdings nicht gefährlich. Es wurde Menschen und Tieren lediglich davon abgeraten, im Meer schwimmen zu gehen. Das jedenfalls waren die ersten Informationen, die sich dann im weiteren Verlauf – leider – etwas zuspitzten.

So gelang es der Seenotrettungsgesellschaft vor Ort bis zur Abenddämmerung nicht, das Ausmaß des Lecks (und damit des Treibstoffaustritts) genau zu ermitteln. Grund war starker Nebel über der Unglücksstelle, der die Spezialkräfte in ihrem Handeln deutlich einschränkte.

„Es ist problematisch, die Sicht ist furchtbar schlecht. Was man aber sagen kann: Das Öl ist dick. Vor allem etwas nördlich von Hörvik“, sagte Anton Kock von der Seenotrettungsgesellschaft in einem Medienstatement.

Es wurden allerdings Maßnahmen ergriffen, um den ausgetretenen Kraftstoff möglichst nicht zu weit treiben zu lassen. „Das dient dem Schutz von Land, Inseln und Buchten“, teilte Kock mit. Bleibt zu hoffen, dass sich das Lagebild in den kommenden Tagen nicht weiter verschlimmert.

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