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Öffentliche Treffen werden auf maximal 8 Teilnehmer begrenzt

Kein Lockdown, aber eine Corona-Kurskorrektur in Schweden

Nein, es ist längst kein Lockdown, den Schweden da beschlossen hat, aber eine leichte Corona-Kurskorrektur, die öffentliche Versammlungen auf maximal acht Personen begrenzt.

Stefan Löfven Lockdown Schweden
Schwedischer Ministerpräsident Stefan Löfven. (Foto: Victor Svedberg, CC BY-ND 2.0)
Betroffen sind Kultur- und Sportveranstaltungen, gemeinsame Ausflüge oder familiäre Restaurantbesuche. Hier gilt ab dem 24. November: Neun Personen wären eine zu viel.

Zu diesem Schritt sah sich die Regierung um Premierminister Stefan Löfven veranlasst, nachdem zuletzt die Zahl der Corona-Infektionen im Land wieder deutlich angezogen hatte. Begleitet von steigenden intensivmedizinischen Behandlungen und – leider – auch mehr Todesfällen.

Bisher durften öffentliche Versammlungen laut einem Bericht des Guardian mit deutlich größeren Personenkreisen abgehalten werden. Zwischen 50 und 300 Personen waren je nach Art des Anlasses erlaubt – also praktisch keine Beschränkung.

„Acht Personen, das wird unsere neue Norm sein“, kommentierte Löfven den Regierungsbeschluss und monierte in einem Atemzug das zuletzt nachlässige Verhalten seiner Landsleute.

Er fordert daher: „Gehen Sie möglichst nicht in Fitnessstudios oder Bibliotheken, veranstalten Sie auch keine Abendessen. Sagen Sie ab!“

In der Tat fußt Schwedens liberaler Anti-Corona-Kurs bislang im Wesentlichen auf Eigenverantwortung. Auf schlichten Empfehlungen zur Einhaltung von Abstandsregeln und Hygienemaßnahmen.

Ausgangsbeschränkungen jeglicher Art oder Schließungen von Restaurants und Geschäften standen dabei nie zur Debatte. Das brachte dem Land einerseits Respekt und andererseits Kopfschütteln ein – Letzteres gerade vonseiten der skandinavischen Nachbarschaft.

„Es wird noch schlimmer werden“, stellte Löfven in seiner Erklärung dann noch unmissverständlich klar, um mit einer Mischung aus Flehen und geballter Faust fortzufahren: „Tun Sie Ihre Pflicht! Übernehmen Sie Verantwortung dafür, das Virus zu stoppen!“

Und wer genau hinhörte, konnte dann doch noch ein kleines Hintertürchen zu möglicherweise drastischeren Maßnahmen erkennen, sollte die Infektionskurve in Schweden demnächst nicht abflachen.

Die Regierung, so Löfven, glaube nämlich nicht an einen totalen Lockdown oder Ähnliches. Vielmehr halte sie die geltenden und die jüngst beschlossenen Maßnahmen für angemessen.

Vielleicht hätte er auch sagen können: „Es ist eure Chance, macht was draus!“

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sh

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